Samstag, 4. Dezember 2021

The Twin | Buchrezension

 
Klappentext
 
Die 16-jährigen Zwillingsschwestern Ivy und Iris leben seit der Trennung ihrer Eltern vor 6 Jahren getrennt, eine bei jedem Elternteil. Doch dann verunglückt ihre Mutter tödlich und Iris zieht wieder bei Ivy und ihrem Dad ein. Die beiden Schwestern gleichen sich äußerlich bis aufs Haar, doch sind so verschieden wie zwei Menschen nur sein können. Die vernunftgesteuerte Ivy versucht der emotionalen Iris zu helfen, ist bereit, mit ihr alles zu teilen, schließlich sind sie Schwestern. Zwillinge.
Iris nimmt das Angebot an. Mehr als nur gerne ... Und innerhalb kürzester Zeit sind alle Iris‘ Charme erlegen. Ivys Freunde, ihre Teamkollegen, ihr Freund, sogar ihr Vater. Und Ivy beginnt sich zu fragen, wie weit Iris gehen würde, um ihren Platz endgültig einzunehmen …
 
 
Autor/in: Natasha Preston
Verlag: cbt
Seitenzahl: 432
Erschienen: 09.11.2021
  
 
Meine Rezension
 
Wo soll ich bei "The Twin" bloß anfangen? Gut, die grobe Handlung kann ich dank des Klappentextes wenigstens nicht spoilern.  Das Buch ist aus der Sicht von Ivy geschrieben. Sie ist die beste im Schwimmteam ihrer Highschool, mit dem Quarterback Tyler zusammen und hat zwei beste Freundinnen (Sophie und Haley) - sie hat alles, was sie will und für ihre Zwillingsschwester Iris, die nach dem Tod ihrer Mutter wieder zu Ivy und ihrem Vater zieht, scheint es, als wäre Ivy das alles nur so zugeflogen - doch das stimmt so nicht, Ivy verbringt den großteil ihrer Freizeit im Pool um den Scout aus Stanford zu beeindrucken. 
Doch alles ändert sich, je länger Iris da ist, sie beginnt Ivys Freundeskreis zu übernehmen, drängt sich zwischen sie und ihre besten Freundinnen und versucht sich sogar an ihren Freund ranzumachen. Ivy ist sich sicher, das sind alles keine Zufälle - Iris plant etwas und irgendwas stimmt mit ihr nicht. Doch Iris ist viel zu gerissen und hinterlässt keine Spuren. Nach und nach beginnt Ivys Leben zu zerbrechen .. und keiner will ihr glauben....

Ich fand den Klappentext ziemlich interessant und dachte mir so ein kleiner Teenie Thriller zwischendurch kann ja nicht schaden. Mit dem Ende hab ich allerdings nicht gerechnet. Das hat selbst mich überrascht. Der Schreibstil ist im originalen glaube ich um einiges besser als die Übersetzung, allerdings konnte man die Story gut und flüssig lesen - mich hat es schon gefesselt vorallem, weil ich Iris von Anfang an irgenwie gehasst habe.  Zu Ivy konnte ich eine super Bindung während des Lesens aufbauen und habe ständig mitgefiebert, ob ihr jetzt endlich jemand glaubt bzw. ob noch jemand sieht wie manipulativ Iris ist. Auch Tyler mochte ich gerne, er war nicht der typische Quaterback, den man sonst so aus diesen Genres kennt. Ivys & Iris Vater hingegen hat mich zum Ende hin super sauer gemacht - ich konnte diese Entscheidungen die er traf überhaupt nicht verstehen.

Für jeden der auf YA/NA Thriller steht, ist das Buch sicherlich ein Blick wert und ich persönlich wäre von einer Fortsetzung nicht abgeneigt.

*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt  

Auf Erden sind wir kurz grandios | Buchrezension



Klappentext 


„Lass mich von vorn anfangen. Ma …“ Der Brief eines Sohnes an die vietnamesische Mutter, die ihn nie lesen wird. Die Tochter eines amerikanischen Soldaten und eines vietnamesischen Bauernmädchens ist Analphabetin, kann kaum Englisch und arbeitet in einem Nagelstudio. Sie ist das Produkt eines vergessenen Krieges. Der Sohn, ein schmächtiger Außenseiter, erzählt – von der Schizophrenie der Großmutter, den geschundenen Händen der prügelnden Mutter und seiner tragischen ersten Liebe zu einem amerikanischen Jungen. Vuong schreibt mit alles durchdringender Klarheit von einem Leben, in dem Gewalt und Zartheit aufeinanderprallen. Das kraftvollste Debüt der letzten Jahre, geschrieben in einer Sprache von grandioser Schönheit.


Autor/in : Ocean Vuong
Verlag : btb
Seitenzahl : 272
Erschienen : 22.07.2019


Meine Rezension 

Schon allein der Titel von Ocean Vuongs Debüt klingt nach purer Poesie, genau deshalb wollte ich es lesen. "Auf Erden sind wir kurz grandios" gibt einen Brief wieder. Einen Brief den ein Sohn seiner Mutter schreibt, in dem er seine ganze Kindheit aufleben lässt.
Tatsächlich sind diese Zeilen gar keine so leichte Kost und sehr poetisch, melancholisch geschrieben.
Ocean Vuong behandelt in seinem Buch verschiedene Ebenen seines Lebens und lässt den Leser somit sehr tief in seine Seele schauen. Diese ist nicht immer ein rosa Zuckerkuchenland. Ganz im Gegenteil. Es ist grausam, schonunglos und unglaublich tiefgründig geschrieben. Wie oben schon gesagt keine leichte Kost, auch ich musste bei manchen Abschnitten ganz schön Schlucken (Affenschädel ... wäre da ein gutes Stichwort).Der in den USA sehr anerkannte Lyriker schafft es auf bloßen 272 Seiten sein ganzes bisheriges Leben in nicht chronologischer Reihenfolge in der amerikanischen Unterschicht mit so viel Gefühl und Schmerz auf die Seiten zu bringen, das ich das Buch selbst eine Woche nachdem ich es fertig gelesen habe nicht richtig vergessen kann.
 
Ein absolut Grandioses Werk eines hierzulande noch viel zu unbekannten Künstlers!


Sonntag, 21. November 2021

Fly & Forget | Buchrezension

 
Klappentext
 
Journalismus-Studentin Liv steht vor den Scherben ihrer Beziehung und kann dem Schicksal nicht genug danken, als sie im teuren London überraschend eine WG findet. Doch dann begegnet sie dem einzigen männlichen Mitbewohner und ihr Herz setzt einen Schlag aus: Noah ist kein Fremder, sondern ihr ehemaliger bester Freund. Der sie im Stich ließ, als sie ihn am dringendsten brauchte. Und den sie nach drei Jahren Funkstille kaum wiedererkennt. Aus ihrem Seelenverwandten ist ein unverschämt attraktiver Aufreißer geworden. Als Liv die Chance bekommt, sich für all den Schmerz an Noah zu rächen, zögert sie nicht: Sie schreibt einen Artikel für die Collegezeitung, wie man einen Herzensbrecher bekehrt – und Noah ist ihr Testobjekt. Allerdings hat sie diese Rechnung ohne ihre sorgfältig verdrängten Gefühle gemacht …
 
 
Autor/in: Nena Tramountani
Verlag: Penguin
Seitenzahl: 448
Erschienen: 22.03.2021
  
 
Meine Rezension
 
"Fly & Forget" ist der erste Teil von Nena Tramountani's "Soho-Love" Reihe. Wie der Name der Reihe schon sagt, spielt das Buch im angesagten Londoner Viertel Soho. London übt auf mich schon seit Jahren einen unglaublichen Reiz aus und vorallem Soho möchte ich unbedingt mal selbst sehen. 
Die Protagonistin, Journalismusstudentin Liv trennt sich am Anfang des Buches von ihrem Freund Josh ... oder vielmehr trennt sich Josh von ihr. Sie liebte ihn, aber irgendwas war anders... Liv hat mit ihren inneren Dämonen nach dem Tod ihres Bruders. Seitdem hat auch ihr bester Freund Noah den Kontakt von heute auf morgen abgebrochen.
Wie durch zufall trifft sie auf der Bibliothekstoilette, als sie einen kleinen Mental Breakdown erleidet die Psychologie Studentin Mathilda - und diese ist auf der Suche nach einer WG Mitbewohnerin. Das kommt Liv natürlich wie gerufen, in der WG selbst stellt sich dann aber raus, das sie den Eltern von Noah gehört - und dieser lebt natürlich auch da. Trotz allen anfänglichen Streitereien zieht Liv trotzdem in die WG - um Noah eins auszuwischen. Sie soll für die Unizeitung einen Artikel schreiben, wie man sogenannte "Fuckboys" bekehren kann - Noah ist genau zu so einem geworden ... lasset die Spiele also beginnen.

"Fly & Forget" ist ein New Adult Buch, welches sich durch den unglaublich frischen und bildlichen Schreibstil von Nena Tramountani auszeichnet. Man fliegt nur so über die Seiten und es ist wirklich schön bildlich beschrieben.
Die Story erinnert mich ein bisschen an "Wie werde ich ihn los in 10 Tagen" , was mich aber nicht sehr gestört hat, da ich den Film mag.
Mit den Protagonisten bin ich nicht wirklich warm geworden - das liegt aber absolut nicht am Buch oder an der Autorin, sondern an mir. Ich glaube ich bin einfach raus aus dem NA Game. Auch wenn mir das Buch gefallen hat und ich es schnell gelesen habe, ist es doch immer der gleiche Ablauf. Braves Mädchen (immer wunderschön) trifft Bad Boy (immer voller Tattoos, Schwarz gekleidet und ein eigensinniger Frauenheld). Und auch hier war es so. Dann kommt der Einbruch, aber am Ende lieben sie sich und erkennen das auch. 

Für Fans eines solchen Genres kann ich nur sagen : Bitte schaut euch "Fly & Forget" mal genauer an, denn das Setting ist wundervoll. Zu den anderen Bänden der Soho Love Reihe kann ich natürlich nichts sagen, ich denke auch nicht, das ich diese noch Lesen werde.


 *das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt  

Donnerstag, 11. November 2021

Dürre | Buchrezension

 
Klappentext
 
Der Klimawandel beschleunigt sich unaufhaltsam. Dürren und Ernteausfälle nehmen weltweit zu. In ganz Europa herrscht Hungersnot. Um der wachsenden Bedrohung etwas entgegenzusetzen, beschließen die Länder drastische Maßnahmen: Landwirtschaftliche Betriebe werden verstaatlicht, eine App soll den CO2-Fußabdruck eines jeden Bürgers kontrollieren. Als die Geschwister Julian und Leni des CO2-Betrugs angeklagt werden, verlieren sie ihre Existenzgrundlage – und werden erbarmungslos gejagt. 
 
 
Autor/in: Uwe Laub
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 464
Erschienen: 13.09.2021
  
 
Meine Rezension
 
Was für eine düstere Vorstellung ... oder gar nicht so weit weg von der Realität? Ich würde tatsächlich eher letzteres sagen, wenn es um "Dürre" von Uwe Laub geht. Dystopie trifft Digitalisierung. Wir sind immer mehr abhängig von unseren Smartphones. Man kann ja schon so gut wie alles tracken, was man sich nur vorstellen kann ... wieso nicht auch den CO2 Verbrauch. Genau deswegen, macht es das Buch so real und so erschreckend. Denn was an sich vielleicht eine gute Idee für jeden einzelnen wäre um etwas zum Stop des Klimawandels beizutragen, haben wir während der Pandemie gelernt, das solche Änderungen oder neuen Gesetze nicht immer nur auf Zuspruch treffen - so auch hier. Und genau so gibt es immer Menschen, die extremen Profit aus allem schlagen wollen - auch das haben wir in den letzten 1 1/2 Jahren wohl mehr als nur gemerkt. So auch in "Dürre", denn die App trackt nicht nur den Verbrauch, man hat als Person auch sogenannte CO2 Credits. Was passiert, wenn man diese aufbraucht? Das werde ich euch nicht verraten, das müsst ihr schon selbst heraus finden.

Geschrieben ist es, wie ein Film. Super bildlich und mit einem Schreibstil, der mich nur so über die Seiten fliegen lassen hat. Auch die Protagonisten haben tiefe und man lernt sie nicht nur oberflächlich kennen. Besonders fiebert man natürlich mit den Geschwistern Julian und Leni mit, denn diese lernen die Schattenseite der App und neuen Gesetze am eigenen Leib kennen.

"Dürre" würde ich jedem empfehlen, der gerne Dystopien liest, die aber evtl. auch gar nicht mehr so weit weg von der Realität sind, wie man sich das vielleicht wünschen würde.


 *das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt     

Freitag, 5. November 2021

The Chill | Buchrezension

 
Klappentext
 
Mitten in den Wäldern des Bundesstaates New York liegt ein überflutetes Dorf unter den tiefen, stillen Wassern des Stausees, der die Metropole New York mit Trinkwasser versorgt. Seine Bewohner wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus ihrer Heimat vertrieben, die sie seit der Ankunft der ersten Siedler bewohnt haben. Doch sie zogen nicht weit weg, und manche von ihnen haben ihre Häuser nie verlassen. Jetzt, ein Jahrhundert später, kommt die Wahrheit über das, was damals wirklich passiert ist, langsam an die Oberfläche – und mit ihr ein uraltes, schreckliches Geheimnis … 
 
 
Autor/in: Scott Carson
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 496
Erschienen: 14.06.2021
  
 
Meine Rezension
 
Als ich den Aufmacher von Stephen King gelesen habe war klar - ich muss "The Chill" lesen. Ich bin großer King Fan und hatte dank der Aussage auf dem Cover wirklich hohe Erwatungen. Leider wohl zu hoch. Mir hat  "The Chill" einfach gar nicht gefallen. Es war langatmig und manchmal kompliziert geschrieben (bzw. in diesem Fall übersetzt). Die Charaktere waren allesamt flach und obwohl sie mir manchmal durch ihre "Anti-Helden" Attribute fast sympathisch wurden, bin ich mit keinem einzigen warm geworden. Die Story an sich ist super interessant und man hätte als Autor sicherlich noch mehr da raus holen können - leider fehlt mir da doch sehr der versprochene Horror. Sicherlich, ich bin ziemlich abgestumpft, so schnell gruselt es mich nicht aber "The Chill" würde ich dann doch eher als Thriller einordnen - leider!
 *das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt   

Montag, 1. November 2021

Als die Stadt in Flammen stand | Buchrezension

 
 
Klappentext
 
Lena hat Stil, einen coolen Freund und einen Plan. Campbell dagegen will einfach nur das Jahr an der neuen Schule schaffen. Als die Mädchen ein Footballmatch besuchen, geraten sie plötzlich in eine Masseneskalation. Eine Eskalation, die von Hass und Gewalt getragen ist und bei der sich beide unverhofft Seite an Seite wiederfinden. Lena und Campbell sind nicht befreundet. Doch das ist unwichtig, wenn die Stadt in Flammen steht und man aufeinander angewiesen ist, will man die Nacht überleben ...
 
 
Autor/in: Kimberly Jones &  Gilly Segal
Verlag: cbj
Seitenzahl: 272
Erschienen: 13.09.2021
  
 
Meine Rezension
 
Als ich den Klappentext gelesen habe, hatte ich direkt ein Buch im Stil von "The Hate U Give" im Kopf. Die Thematik um die es gehen sollte ist relativ klar und ich wusste, auf was ich mich einlasse.
Wir begleiten zum einen die Afroamerikanerin Lena, und die neue in der Stadt, Campbell. Campbell ist weiß und hat Lena schon oft in den Schulfluren gesehen. Sie soll bei einem Higschool Footballspiel im Schulkiosk arbeiten - und genau dort eskaliert die Situation. Eine Massenschlägerei beginnt und plötzlich fallen Schüsse. Lena und Campbell sind mittendrin und von nun an auf sich alleine gestellt. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als einen gefährlichen Weg auf sich zu nehmen, um der Nacht zu entkommen.
Leider merkt man da der Story die Kürze an. Alles ging meiner Meinung nach viel zu schnell, man hatte keine Chance sich länger mit einer Situation auseinander zu setzen, schon steckte man in der nächsten. Die Seitenzahl spiegelte sich leider zudem auch in den Charakteren wieder. Beide Protagonistinnen sind ziemlich oberflächlich beschrieben und die Art wie die Erzählweise von Lenas Seite geschrieben wurde, brachte mich oft um den Verstand. Im Original auf Englisch klingen Lenas Sprüche vielleicht auch ganz anders, die Jugendsprache auf deutsch jedoch genau so zu übersetzen, wie sie im englischen gewesen wäre fand ich ziemlich problematisch und nervig. Ich hab tatsächlich öfter mal mit den Augen gerollt. Auch die Endsituation war mir zu gewollt und dann zu schnell vorbei. 
Dennoch teilt das Buch eine wichtige Message und für alle, die sich mit dem BLM Thema und allgemein Rassismuss auseinander setzen wollen schon lesenswert.

 
 *das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt 

Sonntag, 3. Oktober 2021

The Magpie Society | Buchrezension

 
Klappentext
 
Ein glamouröses Internat. Eine tote Schülerin. Ein mysteriöser Geheimbund

Als die 17-jährige Audrey aus den USA neu auf das traditionsreiche britische Internat Illumen Hall kommt, ahnt sie nicht, was auf der Abschlussparty im letzten Sommer passiert ist: Die Leiche einer Schülerin wurde ans Ufer gespült. Ivy, mit der sie das Zimmer teilt, lässt Audrey deutlich spüren, dass sie es lieber für sich alleine hätte. Und damit nicht genug: Es war vorher das Zimmer des toten Mädchens, Lola. Doch als ein mysteriöser Podcast behauptet, Lolas Tod sei kein Unfall gewesen, beginnen die beiden gegensätzlichen Mädchen gemeinsam Nachforschungen anzustellen. Denn offenbar ist ein Mörder auf freiem Fuß …
 
Autor/in: Zoe Sugg &  Amy McCulloch
Verlag: cbj
Seitenzahl: 368
Erschienen: 27.09.2021
  
Meine Rezension
 
 Sollte man zu der Generation gehören, die Youtuber noch aus den Startlöchern kennen, ist Zoe Sugg sicherlich kein unbekannter Name. Ich selbst habe super gern ihre Videos gesehen und folge ihr seitdem auch auf ihren Social Media Kanälen. Darum war ich auch super begeistert, als ich die Zusage für "The Magpie Society" ,in Zusammenarbeit mit der Schriftstellerin Amy McCulloch, bekam.
Ein Thriller, der vorallem wohl für YA/NA gedacht ist, da hatte ich zwar bedenken, die Neugierde war aber größer ...
Das Setting passt perfekt in den Herbst. Elitäres Internat in England, passt zum Dark Academia Vibe, den ich momentan schon sehr, sehr ansprechend finde. Einfach der perfekte Mood für die kommenden Monate.
Die beiden Hauptprotagonistinnen Audrey und Ivy könnten unterschiedlicher nicht sein. Ivy ist die Musterschülerin, wie sie im Buche steht und sollte eigentlich aufgrund ihrer Leistungen dieses Jahr das Privileg eines Einzelzimmers bekommen - allerdings das alte Zimmer der Toten Mitschülerin Lola. Doch mit Audreys Ankunft kommt alles anders und die beiden werden unfreiwillig Mitbewohnerin. Natürlich können Sie sich zu Anfang überhaupt nicht leiden ... wie das eben so ist, das "Püppchen" aus Amerika und die "Streberin" aus England kommen sich allerdings mit der Zeit immer näher, und werden durch einen Zufall sogar richtige Freundinnen. Zusammen fangen Sie, vom geheimnisvollen Podcast über Lolas Tod angestachelt, auf eine Faust an zu Ermitteln ... war Lolas Tod wirklich ein Unfall?

Die Handlung ist öfters eher vorhersehbar und auch mit Audrey und Ivy bin ich nicht richtig warm geworden. Beide wurden noch relativ flach und oberflächlich beschrieben und auch Audreys Schicksalsschlag wurde mit kapp 3 Seiten für meinen Geschmack zu kurz beschrieben. Der Schreibstil allerdings ist super flüssig. Hatte das Buch nach 2 Tagen durch und es hatte auch viele spannende Elemente, das Rätsel um den Mörder zu lösen machte auch mir Spaß. Ich muss aber sagen, das mir einige Redewendungen zu aufgesetzt waren. Dieses ständige "Yeah" von Audrey statt einfach "Ja" zu sagen sollte wahrscheinlich ihre Amerikanische Redensweise untermalen, war manchmal aber einfach nervig. 

Und doch muss ich sagen, ich möchte jetzt natürlich wissen, was es mit der mysteriösen Magpie Society auf sich hat. Denn wie zu erwarten endet Band 1 mit einem Cliffhanger und macht Lust auf mehr. Ich freue mich also trotz allem schon auf Band 2!

 
 *das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt 

Freitag, 1. Oktober 2021

Sommernacht | Buchrezension

 
Klappentext
 
Vierzehn Gäste. Alle haben ein Geheimnis. Und nicht alle werden die Insel lebend verlassen.

Eine abgelegene Insel vor der wilden Küste Irlands: An einem Sommertag versammeln sich Familie und alte Freunde, um die Hochzeit von Julia und Will zu feiern. Alles ist bis ins kleinste Detail geplant, es soll ein rauschendes Fest werden – doch der Wind dreht, und ein heftiger Sturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab. Bald macht das Gerücht die Runde, dass dieser Ort ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Und auch unter den Gästen dringen immer unaufhaltsamer alte Feindseligkeiten und lang begrabene Geheimnisse ans Licht. Dann wird einer der Feiernden tot draußen im Moor gefunden. Und die Situation auf der Insel eskaliert ...
 
Autor/in: Lucy Foley
Verlag: Penguin
Seitenzahl: 448 
Erschienen: 01.03.2021
  
Meine Rezension
 
Das Setting entspricht genau meinem Geschmack. Abgelegene Insel mitten in der rauen See Irlands. Perfektes Thriller Feeling und genau das schafft Lucy Foley auch mit den Worten, die sie um diesen spektakulären Schauplatz baut.
Wir lernen das Brautpaar und die Gäste, sowie die Partyplaner selbst in den ersten Kapiteln oberflächlich kennen. Die High Society Hochzeit von Onlinemagazin Gründerin Julia und dem TV-Survival Profi Will. Nach einer Location Recherche für ihr Magazin stößt Julia auf die kleine Insel mit dem Folly, umgeben von Klippen und dem Meer. Partyplanerin und Besitzerin Aoife macht ihr ein unschlagbares Angebot und nach und nach treffen die Engsten Verwandten und Freunde bereits einen Tag vor der Hochzeit mit den Booten auf der Insel an. Die Stimmung ist von Anfang an drückend und düster. Will und seine, nun erwachsenen, elitären Schulfreunde scheinen etwas zu verbergen oder viele bzw. ein großes Geheimnis zu teilen. Allen voran er und sein bester Freund.
Sobald man an dem Kapitel angelangt, in dem die Kellnerin schreiend ins Partyzelt kommt und von einer Leiche spricht, fängt für den Leser/die Leserin das Cluedo-Spiel an. Diese Suche nach dem Täter in dem man Stück für Stück mehr vom Hochzeitstag, den Gästen und der Nacht zuvor erfährt war sehr aufregend geschrieben und voller Twists. Ich hatte ab der Mitte des Buches dann den Verdacht, der sich später auch bewahrheiten sollte, allerdings ist "Sommernacht" alles andere als vorhersehbar geschrieben. Man hat wirklich Spaß bis zur letzten Seite und die menschlichen Abgründe tun sich auf.
 
 
 *das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt 

Donnerstag, 19. August 2021

Zimmer 103 | Buchrezension

 
Klappentext
 
New York 1982. Viv Delaney arbeitet als Nachtwächterin im Sun Down Motel. Doch die Nächte dort sind lang. Und einsam. Und mit jeder Schicht wächst Vivs Angst. Angst vor einer ungreifbaren Bedrohung …
New York 2017. Carly Kirk zieht es in das in die Jahre gekommene Sun Down Motel, wo ihre Tante Viv vor mehr als 30 Jahren spurlos verschwand. Sie will endlich die Wahrheit herausfinden. Doch das Geheimnis, das das alte Motel hütet und dem nicht nur ihre Tante zum Opfer gefallen ist, übertrifft Carlys schlimmste Albträume ...
 
Autor/in: Simone St. James
Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 480 
Erschienen: 18.01.2021
  
Meine Rezension
 
Eine Geschichte, zwei Mädchen, das selbe Motel - dazu eine ordentliche Portion Grusel-Feeling!
Motels üben auf mich schon immer eine komische Stimmung aus, auch kleinere Hotels, die oft nur für eine Nacht gebucht werden... So viele Geschichten, die sich hinter diesen Mauern abgespielt haben.
In "Zimmer 103" geht es um die Geschichte von Viv und ihre Nichte Carly. Die Story springt immer wieder (fast abwechselnd) zwischen dem Jahr 1982 und 2017 hin und her. Das stört mich persönlich gar nicht, denn so konnte man oftmals die Parallelen  zwischen Tante und Nichte viel besser erkennen.
Vivs Geschichte wird in der dritten Person erzählt, Carly erzählt ihre quasi selber. 
An sich ist das Buch wirklich gut übersetzt, die Story kommt flüssig voran, wenn auch hier und da alles etwas zu zäh verläuft.
Mir war leider schon ziemlich schnell klar, wer die "böse" Person der Geschichte ist und manchmal wurden mir die Geistergeschichten im Motel etwas zu viel. Ebenfalls hat mich super gestört, dass (ich glaube) nur einmal das Zimmer 103 genannt wurde und es einfach gar keine Bedeutende Rolle im Buch spielt. Vielleicht hätte man hier den original Titel "The Sun Down Motel" einfach beibehalten sollen. Hätte meiner Meinung nach mehr Sinn gegeben. Das Ende war zwar ziemlich vorhersehbar aber trotzdem unterhaltsam.
Zum Inhalt kann ich weiter gar nichts sagen, da jedes weitere Wort von mir viel zu sehr spoilern würde.
Wer also auf Geister Storys mit Kleinstadt Atmosphäre steht, hat hier sicherlich sein Geld gut investiert!

*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt 
  

Die Schatten | Buchrezension

 
Klappentext
 
Als die junge FBI-Agentin Odessa Hardwick zusammen mit ihrem Partner, dem hochdekorierten Agenten Walt Leppo, zum Haus eines Mörders gerufen wird, bietet sich ihr ein Bild des Grauens. Der Mann hat seine gesamte Familie bestialisch abgeschlachtet und die Polizeibeamten attackiert, ehe er getötet werden konnte. Einzig die kleine Tochter des Täters hat überlebt. Walt will sich um das verstörte Kind kümmern – und rastet plötzlich völlig aus. Odessa ist gezwungen, ihn zu erschießen. Im Moment seines Todes glaubt sie, einen schwarzen Schatten zu sehen, der Walts Körper verlässt. Hat sie sich die unheimliche Gestalt nur eingebildet? Odessas Nachforschungen führen sie auf die Spur eines mysteriösen Mannes namens Hugo Blackwood, der behauptet, die beste Waffe der Menschheit gegen ein uraltes Grauen zu sein … 
 
 
Autor/in: Guillermo del Toro / Chuck Hogan
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 416 
Erschienen: 08.02.2021
  
 
Meine Rezension
 
Wo fange ich an? Für mich ist diese Rezension tatsächlich einer der schwersten, die ich bis jetzt geschrieben habe. Vorab möchte ich sagen, dass ich ein riesen Fan von Guillermo del Toro und seinen Filmen bin, ich habe jeden gesehen und werde sicherlich auch jeden weiteren sehen. Diese einzigartige Handschrift die dieser Mann trägt und in seinen Filmen umsetzt, merkt man auch in diesem Buch trotz Co-Autor. 

Dennoch ... Ich muss ehrlich zugeben ... "Die Schatten" konnte mich einfach gar nicht fesseln. Der Stil - gewohnt düster, somit eigentlich genau mein Ding und dennoch, war es für mich irgendwie eine "Qual" das Buch zu lesen... Qual ist deswegen in " gesetzt, weil es mir sehr sehr schwer fällt ein Buch so zu beschreiben.
Was ich allerdings besonders gern mochte war dieser spektakuläre Anfang. Ohne viel drum herum war man direkt mitten im Bösen und befand sich in einer wilden Verfolgungsjagd mit anschließendem Showdown. 
Die Story wechselt immer wieder zwischen 3 Jahren hin und her. Wir begleiten im Jahr 2019 die FBI Agenten Odessa und Walt Leppo, im Jahr 1962 muss Earl Solomon (einer der ersten schwarzen Agenten) Lynchmorden im tiefen Süden auf den Grund gehen und zu guter letzt sind wir auch noch in London 1582 Ursprung der ganzen Geschichte? Denn eins haben all diese Jahre und all diese Menschen gemeinsam ... Hugo Blackwood! 
Wer das ist oder was es mit ihm auf sich hat? Müsst ihr schon selbst herausfinden.

Ich möchte auch noch dazu sagen, nur weil mir das Buch nicht wirklich gut gefallen hat ... muss es ja nicht bei euch genau so sein. Ich habe mich schon mit einigen ausgetauscht, die ganz anderer Meinung waren und "Die Schatten" in nur wenigen Tagen durch gelesen haben.

 
 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt 
 

Freitag, 14. Mai 2021

Die besten Smoothies | Buchrezension

 
Klappentext
 
Smoothies machen glücklich!

Smoothies schmecken so gut wie sie klingen, sie sind cremig, fruchtig, köstlich, schnell zuzubereiten und obendrein strotzen sie vor Vitalstoffen und Antioxidantien. Früchte und Gemüse, manchmal kombiniert mit Nüssen, Cerealien, Eis oder Joghurt sind die Grundzutaten. Genießen Sie Fruchtsmoothies mit Heidelbeeren, Ananas oder Papya. Oder sichern Sie sich Ihren täglichen Energieschubs durch grüne Smoothies, beispielsweise mit Spinat oder Löwenzahn. Allen gemein ist: Sie machen glücklich! Probieren Sie es mit den vielfältigen Rezepten dieses Buches einfach aus!
 

Autor/in: Gabriele Redden
Verlag: Bassermann Verlag
Seitenzahl: 80
Erschienen: 02.03.2015
  
 
Meine Rezension
 
Heute geht es um Smoothies! Yummy! 
Ich bin persönlich keine große Frühstückerin. Ich habe meist morgens sehr wenig hunger und erst sehr spät. Dazu fehlt mir dann vor der Arbeit auch einfach die Zeit ausgiebig zu frühstücken - man muss halt Prioritäten setzen ... meine ist schlafen :)
Daher greife ich einfach oft zu Smoothies. Klar, man kann sie natürlich auch einfach kaufen, aber eben auch ganz easy selbst machen.
In Gabriele Reddens Smoothie Buch gibt es eine Menge toller Ideen und Inspirationen für euren perfekten Smoothie.
Von klassischen süßen Obstsvariationen gibt es aber auch Gemüse- oder "Powerrezepte" 
Insgesamt kann man nicht viel schlechtes über die Rezepte sagen, das Design vom Buch finde ich allerdings wirklich eher wenig ansprechend. Die Aufmachung wirkt für mich eher altbacken, tut dem Geschmack aber natürlich nichts!

Für alle, die Lust auf ein paar neue Smoothie Rezepte haben oder Inspirationen brauchen, ist das Buch sicherlich mal einen Blick wert!
 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt 
 
 

Samstag, 1. Mai 2021

Später | Buchrezension


 
Klappentext
 
Jamie Conklin wächst in Manhattan auf und wirkt wie ein normaler neunjähriger Junge. Seinen Vater hat er nie kennengelernt, aber er steht seiner Mutter Tia, einer Literaturagentin, sehr nahe. Die beiden haben ein Geheimnis: Jamie kann von klein auf die Geister kürzlich Verstorbener sehen und sogar mit ihnen reden. Und sie müssen alle seine Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Tia hat sich gerade aus großer finanzieller Not gekämpft, da stirbt ihr lukrativster Autor. Der langersehnte Abschlussband seiner großen Bestsellersaga bleibt leider unvollendet – wäre da nicht Jamies Gabe … Die beiden treten eine Reihe von unabsehbaren Ereignissen los, und schließlich geht es um, nun ja, Leben und Tod.
 
Autor/in: Stephen King
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 304 
Erschienen: 15.03.2021
  
 
Meine Rezension
 
Finally! Ein neuer King! Ich habe mich so über das Rezensionsexemplar von "Später" gefreut - könnt ihr euch gar nicht vorstellen!
Ich liebe Thriller, Horror etc. aber schon lange konnte mich keines der gelesenen Bücher so richtig fesseln. Hier war es ganz anders. Die Story hatte mich von Seite 1 und ich musste etwas schmunzeln, als man das erste mal verstanden hat, wann Jamie von einer Begegnung mit einem Toten spricht.
Ich weiß gar nicht, wie viel ich überhaupt erzählen kann, ohne das Buch einfach zu spoilern.  Wie man im Klappentext schon lesen kann, geht es in "Später" um James (der aber während des ganzen Buches eigentlich nur Jamie genannt wird - oder Champ...) und dieser kann eben seit dem Kleinkindalter tote Menschen sehen und auch mit ihnen reden. Die erste Begegnung von der wir erfahren ist auch ziemlich harmlos und eher witzig - bleibt natürlich nicht dabei, schnell wird es blutig, eklig, gruselig ... Wie gesagt, ich weiß gar nicht, was ich noch erzählen soll, ohne euch nichts mehr aus dem Buch zu verraten - eigentlich gar nichts mehr und ich denke dabei bleibe ich auch!
 
Es ist einfach eine, für King Verhältnisse, kurze Story. Eher eine Novelle. Aber ich weiß auch, dass viele von den sonst 800 - 900 Seiten, die King so oft aufs Papier bringt, eher abgeschreckt sind.  
 
"Später ist nicht voller Twists". Ich wusste öfters, was als nächtes passieren würde - das hat dem Lesespaß allerdings überhaupt nicht geschadet. Es ist ein typisch großartiges Werk vom Meister des Horrors und als ich Abends ca. in der Mitte des Buches angekommen war und einfach zu müde war um einzuschlafen, habe ich bei ausgeschaltenem Licht dann doch noch da gelegen und lieber mal den Fuß zurück unter die Decke gezogen als ihn draußen hängen zu lassen. Und genau das war es, was ich vermisst habe! Ich wollte mich gruseln. Dazu kommt der typische tiefschwarze Humor, den wir von Stephen King kennen - und lieben! Ebenso die Erwähnung auf das Ritual von Chüd, was die King Kenner wohl schon aus "Es" kennen spielt eine Rolle - wenn auch deutlich abgespeckter, als dort (In 304 Seiten kann man aber auch nicht 100 Seiten alleine ein Ritual ausbauen - vestehe ich). Ebenso unterhaltsam sind auch die vielen Anspielungen, die sich auf die jeweiligen Jahre der Pop- und TV Kultur beziehen.
 
 Ich habe das Buch am Donnerstag beendet und als ich mich gestern beim sauber machen ertappt habe, eine Melodie zu pfeifen, habe ich dann doch mal kurz aufgehört und paranoid durch die Gegend geschaut (wenn ihr es lest, werdet ihr schon verstehen).
 
Abschließend kann ich wirklich nur noch sagen : Besorgt euch dieses Buch! Wenn ihr Horror, Thriller oder Krimis mögt ... Los! Los! Los!
 

*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt   

Montag, 26. April 2021

Virginia Woolf - Meistererzählungen | Buchrezensionen

 
Klappentext
 
Mit ihren avantgardistischen Romanen gehört Virginia Woolf neben Autoren wie Joyce und Proust zu den wichtigsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Doch nirgendwo zeigt sich Woolfs meisterhaft experimenteller Stil deutlicher als in ihren Kurzgeschichten, von denen dieser Band alle zu ihren Lebzeiten erschienenen versammelt. In Texten wie »Ein Geisterhaus« und »Montag oder Dienstag« sind konventionelle Erzählstrukturen aufgebrochen zugunsten eines fast traumartigen Bewusstseinsstroms. Wie mit einem Blitzstrahl leuchtet Woolf die Details der Szenen aus, deren Sog sich der Leser kaum entziehen kann.
 
Autor/in: Virginia Woolf
Verlag: Anaconda
Seitenzahl: 320 
Erschienen: 01.03.2021
  
 
Meine Rezension
 
Schon lange stehen mehr Klassiker, oder allgemein Bücher von klassischen Autoren auf meiner Leseliste ... genau so lange wollte ich schon etwas von Virginia Woolf lesen. 
Kurzgeschichten sind immer etwas ganz besonderes, man hat mehrere Geschichten, mehrere Protagonisten in nur einem Buch und Autoren, die Kurzgeschichten schreiben, schaffen es in kürzester Seitenzahl Gefühle, Spannung etc. aufzubauen.

Der Schreibstil von Virginia Woolf ist unglaublich tief und fast schon poetisch. "Meistererzählungen" ist eine Zweisprachige Ausgabe und somit findet ihr neben dem Original auf Englisch auch die überaus gute deutsche Übersetzung. Da hat Christel Kröning einen super Job gemacht! 
Dennoch habe ich die meisten Geschichten nur auf Englisch gelesen, da ich einfach das volle Virgina Woolf Feeling erleben wollte!

Die Geschichten haben allesamt einen unglaublichen tiefgang. Wir begleiten verschiedenste Menschen und erleben sp auch die verschiedensten Gefühle.

Vorallem die Geschichte "A Hounted House" hatte es mir angetan ( wie soll es auch anders sein ). Ich hatte die ganze Zeit dieses mystisch, beklemmende und melancholische Gefühl beim Lesen, welches ich gerne mein "Bly Manor" Gefühl nenne. Falls ihr die Netflix Serie kennt und gesehen habt, wisst ihr glaube ich ganz gut über welches Gefühl ich da spreche.

Ich kann euch "Meistererzählungen" wirklich einfach nur ans Herz legen, für jeden Geschmack ist etwas dabei und je nachdem, was ihr besser findet lest ihr die Storys einfach auf Deutsch, Englisch ... oder einfach beides!


*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt 
 

Sonntag, 18. April 2021

Dinosaurier auf anderen Planeten | Buchrezension



 
Klappentext
 

Eine junge Frau lernt ihren Mann ganz neu kennen, als sie zum ersten Mal seine Heimat an der nordirischen Küste besuchen; eine Mutter will verstehen, warum ihr kleiner Sohn so besessen ist von Tierknochen und der Apokalypse … In diesen Geschichten ist die Welt ebenso schön wie fremd. Männer und Frauen, Alt und Jung bewegen sich durchs Leben, wie ein Tourist ein fernes Land erkundet: aufmerksam, mit einer Mischung aus Staunen und Misstrauen. Sie leben in ständiger Gefahr, missverstanden, verletzt oder abgelehnt zu werden, und wollen doch nur begreifen, wer sie sind, in welcher Welt sie leben.

Autor/in: Danielle McLaughlin
Verlag: Luchterhand Literaturverlag
Seitenzahl: 256
Erschienen: 22.02.2021
  
 
Meine Rezension
 
Ich muss zugeben, der erste Anreiz zur Anfrage von "Dinosaurier auf anderen Planeten" kam durch den Titel. Ich finde ihn unglaublich ansprechend! Definitiv gut gewählt. Der Klappentext verspricht ebenfalls sehr viel. Kurzgeschichten die das Leben schreibt. Das Wort Apokalypse hatte mich dann final. Was soll ich sagen ... ich steh einfach auf sowas.
Doch was steckt nun wirklich hinter all dem? Leider ... leider nicht so viel, wie ich mir erhoffte. Die Geschichten nehmen uns mit auf die Reise vieler verschiedener Menschen. Mal sind es Kinder, mal sind es ältere Bürger. Sie sind alle samt ziemlich melancholisch und man muss sicherlich oft zwischen den Zeilen lesen, um gewisse Anspielungen der jeweiligen Handlung zu verstehen - das ist glaube ich nich für jeden was. Auch mir war es manchmal etwas zu viel. Ich mag poetische und melancholische Schreibstile sehr gerne, allerdings muss man auch manchmal einfach auf den Punkt kommen, das fehlt mir in manchen der Geschichten.

In der Titelgebenden Geschichte zum Beispiel geht es gar nicht wirklich um Dinosaurier sondern vielmehr um das zerrüttete Eheleben zweier Menschen in den fünfzigern, die Besuch von ihrer Tochter inklusive Enkel und neuem Mann bekommen. 
Wir begleiten aber auch ein Mädchen, die sich als Hausaufgabe die Füße bindet, wie es die alten chinesischen Adeligen getan haben. Ebenfalls lernen wir einen Vater kennen, der sich jeden Tag Sorgen um seine psychisch kranke Frau machen muss, wenn diese alleine mit der gemeinsamen Tochter zu Hause ist.

Es sind tatsächlich allesamt alltägliche Situationen, auf wenn dieses auf den ersten Blick so nicht scheint.
Dennoch ... der Funke wollte nicht so richtig überspringen.


*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt 

Sonntag, 7. März 2021

Chilling Adventures of Sabrina - Pfad der Nacht | Buchrezension



 
 
Klappentext
 
 Es war noch nie leicht, zur Hälfte eine Sterbliche und zur anderen Hälfe eine Hexe zu sein. Zumindest nicht für Sabrina Spellman. Doch ihre neueste Erkenntnis über ihre Familie übertrifft selbst Sabrinas schlimmste Befürchtungen: Ihr eigener Vater ist kein anderer als Satan selbst! Und er hat sich des Körpers von Nick Scratch bemächtigt. Nick (oder das, was noch von ihm übrig ist) ist nun in der Hölle gefangen. Und Sabrina muss einen Weg finden, ihn, an den sie ihr Herz verloren hat, zu befreien. Tante Zelda weiß Rat, wie sich die Tore der Hölle öffnen lassen – doch die Folgen sind unabsehbar ...
 
 
Autor/in: Sarah Rees Brennan
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 384
Erschienen: 19.10.2020
 
Meine Rezension
 
"Pfad der Nacht" ist der dritte Band der Chilling Adventures of Sabrina Reihe. Wie auch schon bei meiner letzten Rezension zum zweiten Teil will ich wieder vorab sagen, was ich für ein riesen Fan der Serie und allgemein dem ganzen Sabrina Franchise bin, das wird aber auch wie beim letzten Mal nicht meine Bewertung beeinflussen.
Leider waren mir bei "Pfad der Nacht" auch einfach wieder zu viele Charakterwechsel bzw. Erzählungswechsel vertreten, was mich dazu noch etwas verwirrt war, das Sabrinas Kapitel in der "Ich-Perspektive" geschrieben wurden, anders als der Rest des Buches. Das war für mich manchmal einfach zu viel und es hat mich in meiner Konzentration gestört. Trotzdem ist der Schreibstil von Sarah Rees Brennan angenehm und einfach zu lesen.
Laut der Autorin können alle Bücher unabhängig voneinander gelesen werden, stimmt auch, aber ganz ohne Vorkenntnisse würde ich es nicht empfehlen, dafür müsste man die Charaktere einfach schon genauer kennen (und mögen).
Am besten haben mir die Kapitel in der Hölle gefallen - ich mag Nicks schwarzen Humor und seine Art einfach unglaublich gut. Harvey hingegen hat mich in diesem Teil der Reihe jedoch sogar manchmal schon genervt.
Leider wurde die Spannung auch immer wieder durch, für mich, viel zu lange Rückblicke in die Vergangenheit abgebaut.
 
Alles in allem war "Pfad der Nacht" ein nettes Buch für zwischendurch, für mich allerdings das schwächste der Reihe. 

 
 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag/Bloggerportal zur Verfügung gestellt
 
 

Samstag, 16. Januar 2021

What I Like About You | Buchrezension



 
Klappentext
 
 Es gibt eine Million Dinge, die Halle Levitt und ihren besten Freund Nash verbinden. Sie lieben Bücher, können stundenlang reden ... Und trotzdem verschweigt Halle ihm, wer sie wirklich ist. Denn online heißt Halle Kels - ist berühmte Buchbloggerin und hat alles, was ihr im echten Leben fehlt: Freunde, eine tolle Community, Selbstvertrauen und natürlich Nash. Dann wechselt sie für ihr Abschlussjahr an eine neue Schule, und plötzlich steht Nash leibhaftig vor ihr - da ist Chaos vorprogrammiert!
 
Autor/in: Marisa Kanter
Verlag: One Verlag
Seitenzahl: 480
Erschienen: 30.09.2020
 
Meine Rezension
 
Was für eine Zuckersüße Story! Das ist das erste, was mir zu "What I Like About You" eingefallen ist, als ich das Buch nach dem Lesen zugeklappt habe. Wir lernen Halle kennen, die grade mit ihrem Bruder Ollie zu ihrem Großvater gezogen ist, da ihre Eltern (bekannte Dokumentationsfilmer) beruflich für längere Zeit ins Ausland müssen. Nach dem Tod ihrer Großmutter ist jedoch alles andere, und aller Anfang in Middleton fällt Halle schwer... als wäre das nicht schon schlimm genug, trifft sie auf ihren besten Freund Nash. Der weiß aber gar nicht, das Halle überhaupt existiert. Wie das geht? Halle ist im Internet bekannt als Kels. Und genau unter diesem Namen kennt Nash sie. Beide haben sich noch nie gesehen, somit weiß er auch nicht wie Kels aussieht. Noch nicht kompliziert genug? Kein Problem ... 

... ich will aber eigentlich gar nichts mehr vom eigentlichen Inhalt verraten, denn die Story ist wirklich gut gemacht. Auch wenn man natürlich einiges vorahnen kann (aber das ist etwas ganz normales, wenn man schon mehr YA Bücher gelesen hat) habe ich mir nicht nur einmal die Haare gerauft und gehofft, dass Halle jetzt endlich mit der Sprache raus rückt, das sie Kels ist - hätte auf jeden Fall einiges einfacher gemacht... das Buch wäre ja dann aber auch um einige Seiten kürzer und lange nicht so amüsant!
Der Schreibstil ist super leicht und man fliegt quasi nur so durch das Buch, ab der Hälfte nimmt die Story auch richtig Fahrt auf und ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Zusätzlich zur eigentlichen Geschichte bekommen wir noch einige Tweets und Nachrichtenverläufe, sogar eine Sequenz aus Nashs Comic "Rex" dürfen wir lesen - finde die Aufmachung wirklich toll.
Es geht aber in "What I Like About You" nicht nur um die Liebe und das Versteckspiel von Halle. Wir begleiten sie auf die Reise zu sich selbst. Mit jedem Kapitel wird sie erwachsener und die Grezen zwischen Halle und Kels verschwimmen immer mehr - bis sie einsieht, das sie serwohl beide Personen gleichzeitig sein kann. Besonders toll hat mir auch der jüdische Aspekt im Buch gefallen. Man liest sowas finde ich viel zu selten und so hatte man auch mal die Gelegenheit etwas mehr über den jüdischen Glauben und die Feierlichkeiten zu erfahren.

"What I Like About You" ist ein tolles Buch, vorallem für YA Fans und "Bookstagram" Freunde! 

Ich möchte mich nochmal ganz herzlich bei Anna vom One Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken!
 
 
 
 
 
 
 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt
 
 

Sonntag, 10. Januar 2021

Böse - Die Psychologie unserer Abgründe | Buchrezension

Wie einige von euch vielleicht wissen, stehe ich total auf True Crime Dokus, Podcasts und alles was noch so dazu gehört. Ich finde es unglaublich spannend, hinter die Fassade von Serienmördern, Psychopathen und co. zu schauen. "Böse" von Julia Shaw ist daher genau nach meinem Geschmack.


 
Klappentext
 
Böse ist das Gegenteil von gut – oder nicht? Kriminalpsychologin Julia Shaw gibt in die Abgründe unserer Psyche und entdeckt dabei Überraschendes: Das Böse findet nicht nur in den Gehirnen von Massenmördern, sondern in jedem von uns, denn je nach Situation entscheiden wir oft unbewusst, was gut und was böse ist. Von moralischen Fragen über Machtmissbrauch im Büro bis hin zu privaten Gewaltfantasien - Mithilfe neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse aus Neurowissenschaft, Kriminalistik und psychologischer Fallstudien beleuchtet Shaw die dunkle Seite in jedem Menschen und geht ihr auf den Grund.
 
 
Autor/in: Julia Shaw
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 320
Erschienen: 13.07.2020
 
Meine Rezension
 
Die Abgründe der Menschen üben seit jeher eine unglaubliche Anziehungskraft auf uns Sensationsgeile Personen aus - so auch auf mich. Zugegeben, vielleicht keine gute Eigenschaft von mir, aber ich kann einfach nicht anders. Mich zieht böses an - nicht im schlechten Sinn ... ich möchte wissen, wieso sind Menschen böse. Was hat den Serienmörder eben zu genau dem gemacht, was er jetzt ist. Werden Menschen böse geboren? Entwickeln sie sich erst dazu? Genau damit beschäftigt sich auch Dr. Julia Shaw. 
Es geht in "Böse" nicht nur um Mörder. Es geht um boshaftigkeit in vielen Sozialen Schichten. Es geht in den verschieden Kapiteln um Mordlust, Unheimliches, sexuelle Perversitäten, moralische Boshaftigkeit am Arbeitsplatz und ja ... sogar um Technologie (Cybertrolle).
Eine Frage ziemlich am Anfang des Buches hat mich schmunzeln lassen. Shaw fragte "Würden sie Hitler als Baby töten, wenn sie die Möglichkeit dazu haben würden?" Also, geht man davon aus das Hitler böse geboren wurde, würden wohl viele Menschen mit einem klaren JA antworten. Geht man aber davon aus, das Menschen durch bestimmte Ereignisse in Ihrem Leben böse werden, muss man seine erste Antwort evtl. nochmal überdenken.
Ebenso ist es mit Menschen in hohen Positionen im Jobleben. Oftmals haben diese Narzisstische Wesenszüge und leben so ihre boshaftigkeit aus - erleben sicherlich auch viele jeden Tag am Arbeitsplatz.
Shaw stellt viele Studien vor wie zB die Frage an einige Teilnehmer, was genau sie als unheimlich beschreiben würden - diese gaben unhygienisches Aussehen an, lange Finger und merkwürdige Kleidung. Warum sind Clowns für so viele Menschen (mich eingeschlossen!) so unglaublich unheimlich?!

Dr. Julia Shaw schafft es, mit leichtem Schreibstil, trockene Fakten gut zu übermitteln, so das auch jeder "normale" Mensch sie versteht. Für jeden Fan von True Crime Dokus, ein absolutes Must-Read!


*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag/der Autorin zur Verfügung gestellt