Sonntag, 25. Oktober 2020

Das Blaue Wunder | Buchrezension



Klappentext
 
Erstaunliches passiert unter Wasser: Das Meer leuchtet nachts geheimnisvoll, kleinste Organismen (das Plankton) haben die größte Macht, und Fische sind keineswegs stumm, sondern kommunizieren lauthals miteinander. Die Meeresbiologin Frauke Bagusche erzählt faszinierende Geschichten von den kleinsten und größten Lebewesen unserer Welt und erklärt, woher der Duft kommt, der unsere Strandspaziergänge erfüllt, was für das Leuchten verantwortlich ist, das wir nachts im Wasser bewundern können, und warum das Meer nicht nur unsere Gefühle, sondern auch unser Schicksal und das des ganzen Planeten lenkt. Dazu zieht sie die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ebenso heran wie ihre eigenen unmittelbaren Erfahrungen und ergründet so unsere innige Beziehung zum Meer: Denn egal ob wir in den Alpen, in Kiel oder Berlin sind – wir sind durch jeden Atemzug mit dem blauen Wunder verbunden. Sie erklärt auch, warum das Meer so dringend unsere Hilfe braucht und stellt aktuelle Lösungsansätze und Forschungsergebnisse zur Rettung der Ozeane vor - mit einfachsten Maßnahmen für den Alltag können wir helfen, unsere Lebensgrundlage, das Meer, zu erhalten.
 
 
Autor/in: Frauke Bagusche
Verlag: Ludwig
Seitenzahl: 320
Erschienen: 27.05.19
 
Meine Rezension

 Seit ich ein kleines Kind bin, hat Wasser eine ganz besondere Anziehungskraft auf mich. Ich weiß nicht woher es kommt, aber am/im Wasser fühle ich mich frei, dort fühle ich mich "zu Hause". Ich glaube aber das Meer strahlt für viele Menschen eine solche Kraft aus.
Ich habe "Das Blaue Wunder" durch die liebe Mehtap vom Instagramkanal @exotiquetv kennen gelernt. By the way ... klickt auf den Link & bitte folgt ihr alle. Ich verfolge sie schon seit ihrer Youtube Ära und seit geraumer Zeit hat sie sich zum Ziel gesetzt, möglichst vielseitiges Wissen an uns weiter zu geben.
Anyways - zurück zum eigentlichen Thema. Ich wusste, ich muss dieses Buch lesen. Als ich die Zusage vom Ludwig Verlag für das Rezensionsexemplar erhalten habe, war ich unglaublich froh.
Viele Menschen haben es einfach leider noch immer nicht begriffen, was das Meer für uns bedeutet. Für unseren Alltag. Was alles damit zusammenhängt - immerhin besteht unsere Erde aus ca 2/3 Wasser, das ist ja alles andere als wenig. 
Frauke Bagusche geht in ihrem Sachbuch mit viel Charme und leicht verständlichen Texten (also so, das sie wirklich JEDER verstehen kann) auf die verschiedensten Meeresbewohner und deren Aufgaben ein. Es geht um Quallen, Korallenriffe, Meeresschildkröten, Haie und andere Kreaturen. Es gibt Kapitel über die Tiefsee, diese finde ich besonders interessant, denn dort weiß der Mensch kaum etwas über die eigenartig wirkenden Bewohner - und doch ... jedes noch so kleine Plankton hat seine Aufgabe.
Allerdings behandelt "Das Blaue Wunder" nicht nur die Faszination Meer, sondern auch die Schattenseiten. Hervorgerufen durch uns Menschen. Ölplattformen, Plastikmüll, Klimawandel. Wir alle sind schuld daran, das es dem Lebenselexir und dessen Bewohnern weitaus schlechter geht, als es müsste. Diese Buch soll nicht nur Wissen vermitteln - es soll auch Wach rütteln. 

Ich hoffe, jeder der "Das Blaue Wunder" liest, nimmt sich der Thematik die Meere zu schützen an.



 
Besonders gut gefiehl mir vorallem die 24 Seiten lange Bilderreihe über ihre Forschung. Es sind eindrucksvolle Unterwasseraufnahmen dabei. 
 
Ich lege euch allen ans Herz Frauke Bagusches Werk zu lesen, zu überdenken und zu verstehen! Wir können alle dazu beitragen, es dem Ozean wieder angenehm zu machen.
 
 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag/der Autorin zur Verfügung gestellt


Donnerstag, 22. Oktober 2020

Ein Trip Quer durch das Chaos | Buchrezension



Klappentext

Alle Jahre wieder ...
Der chaotische 32-jährige Mike ist leidenschaftlicher Künstler und genießt seine Freiheit weit entfernt von seinen konservativen und verklemmten Eltern.
Kurz vor den Feiertagen macht er sich mit seinem Oldtimer auf den Weg, um mit seiner Familie Weihnachten zu verbringen.
Als er unterwegs einen Anhalter aufsammelt, beginnt ein verrückter und ungeahnter Road-Trip quer durch Deutschland, der viele Überraschungen bereithält.
Ein ungeplanter Zwischenstopp und ein Alkoholexzess sind noch die geringsten Probleme, die ihn und seine Begleitung erwarten ...
Wird es ein Weihnachten wie von ihm befürchtet oder eines, das er nie vergessen wird?
Na dann — gute Fahrt und frohe Weihnachten!
 
 
Autor/in: Summer Alesilia
Seitenzahl: 276
Erschienen: 17.10.20
 
Meine Rezension  
 
Ein Roadtrip, wie er im Hollywoodfilm vorkommen könnte! Das waren meine ersten Gedanken, als ich "Ein Trip Quer Durch das Chaos" beendet hatte. Kennt ihr noch die Roadtrip Stories aus den frühen 2000er Jahren? Genau dieses Feeling hatte ich, gepaart mit einer ordentlichen Portion Weihnachten. Eine wirklich zuckersüße Geschichte über zwei Fremde, die durch einen Zufall ein kleines Abenteuer erleben.

Wie ihr im Klappentext schon lesen könnt, geht es vorrangig um Mike, dieser ist 32 und ein freilebender Künstler, der sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält und seine Freiheit liebt. Jetzt, zu den Weihnachtstagen zieht es ihn (mehr oder weniger notgedrungen) zu seiner Familie. Dabei muss er einmal quer durchs Land fahren. In einem Raststätten Restaurant fällt ihm eine junge Frau auf, die sich vor seinen Augen komplett mit Kaffee überschüttet. Er muss schmunzeln, denkt sich aber nichts weiter und will die Reise wieder antreten.
Als er von der Raststätte fahren will, steht dort eine Anhalterin. Mike entschließt sich anzuhalten - wer steigt natürlich ein? Genau! Besagte Frau aus dem Restaurant. Das Abenteuer kann beginnen...
 
Wie immer möchte ich hier einen Cut machen, was den Inhalt angeht, einfach um niemandem den Lesespaß zu nehmen. 
 
Ich möchte aber natürlich noch ein bisschen was über den Schreibstil u.ä. schreiben. Dieser war sehr locker, passend zum Weihnachtsthema auch manchmal etwas zu "blumig" bzw. zuckersüß, ich hoffe ihr versteht was ich meine. Eben wie in einem dieser Netflix Weihnachtsfilme.
Beide Protagonisten sind aber sehr liebenswert und vielseitig beschrieben. Mike mochte ich persönlich lieber als Laura, sie war mir manchmal etwas "unangenehm zu lesen".

Leider ist aber eben genau dieses Weihnachtsthema das was mich im Oktober am Lesen gestört hat. Die Zeit war für mich falsch. Für mich ist Oktober Herbst, Oktober ist Spooky Season - ich konnte mich einfach nicht auf die Geschichte einlassen. Für mich persönlich, hätte es einfach im November/Dezember viel besser gepasst - aber das ist sicherlich nur mein Ding. Ich bin da etwas eigen. "ETQDDC" ist übrigens Teil 1 von 3 und hat auch somit, wie es sich gehört einen kleinen Cliffhanger am Ende, der Lust auf Teil 2 macht!

Ansonsten ist "Ein Trip Quer durch das Chaos" ein zuckersüßer Christmas Road Movie, wie er im Buche steht und damit absolut für Leser gemacht, die genau sowas eben liesen. 
 
 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag/der Autorin zur Verfügung gestellt

Freitag, 9. Oktober 2020

Amanda | Buchrezension

"Ich bin die Polizei, kleine Meerjungfrau."


 
Klappentext
 
Wie viel kann eine Mutter verkraften, um ihr Kind zu schützen? Kasia ist gerade erst von zu Hause ausgezogen, als sie auf dem Heimweg überfallen und vergewaltigt wird. Knapp neun Monate später trifft sie erneut auf den Täter, Arto, der auch der Vater ihres ungeborenen Kindes ist. Arto beschließt eine Familie mit Kasia und ihrer Tochter gründen zu wollen. Er macht ihr Angst, droht und setzt sie massiv unter Druck. Hat Kasia überhaupt eine Wahl? Wird sie die Wahrheit über diese eine, alles verändernde Nacht ans Licht bringen? Und was ist das Beste für ihre Tochter, für Amanda?
 
  
Autor/in: Sophie Nuglisch
Verlag: SadWolf
Seitenzahl: 364
Erschienen: 18.06.20
 
Meine Rezension
 
Ich musste nachdem ich "Amanda" beendet habe, tatsächlich erstmal ein paar Tage warten, bis ich diese Rezension jetzt schreiben kann. Das ganze Buch sacken lassen und all die Emotionen ordnen.
Wie ihr im Klappentext schon lesen könnt, geht es um die junge Kasia, diese möchte ihr Studium beginnen und Lehrerin werden, weit weg von zu Hause. Nach einer Party wird sie kurz vor ihrem Wohnheim von Arto angesprochen. Dieser scheint völlig betrunken zu sein und vergewaltigt sie. Kasia kann sich nicht wehren, schämt sich danach und traut sich nicht zur Polizei zu gehen oder mit jemandem darüber zu sprechen. Kurz danach bemerkt sie, dass sie schwanger ist. Sie entscheidet sich dazu, das Kind zu behalten und liebt es von Tag zu Tag mehr. Kurz vor ihrer Entbindung trifft sie wieder auf Arto, er bedroht sie wieder. Zum wohl ihrer Tochter gibt Kasia nach und geht eine toxische "Beziehung" zu Arto ein. Dieser spielt nach außen hin den liebenden Ehemann und Vater, doch nach täglichem Drogenmissbrauch als Amanda noch klein ist, zeigt er immer wieder sein wahres Gesicht. 
Warum geht Kasia nicht zur Polizei? Nun, evtl. könnt ihr euch das anhand des Zitates schon denken. Für alle, die es nicht können - Arto ist Polizist. Er schüchtert Kasia so sehr ein, das sie 17 Jahre lang ein Spiel spielt, welches für sie schon fast zur Normalität wird. Fängt ihre Fassade an zu bröckeln? Wie viel kann sie vor ihrer mitlerweile im Teenager Alter angekommenen Tochter noch verstecken?
Zum Inhalt verrate ich euch natürlich jetzt nichts mehr... sonst wäre es ja für euch auch langweilig, obwohl Sophie Nuglisch's Buch alles andere als langweilig ist!

"Amanda" war mein erstes Buch aus dem SadWolf Verlag, dieser Verlag hat sich auf "Noir" Romane spezialisiert. Also alles andere als Mainstream. Es ist alles nicht Rosa-Rot, sondern eben oft dunkel .. dafür aber echt. "Amanda" wirkt für mich alles andere als ausgedacht, genau so eine Geschichte könnte es geben. Genau so ein Schicksal passiert jeden Tag unzähligen Frauen und viele davon haben nicht den Mut ihren Vergewaltiger anzuzeigen oder mit jemandem darüber zu sprechen. 
Man durchläuft in diesem einen Roman so viele Emotionen, man erfährt so viel Schmerz. Dessen muss man sich vor dem Lesen bewusst sein, daher erwähne ich es auch lieber. Tatsächlich denke ich auch, "Amanda" sollte man erst lesen, wenn man ein gewisses Alter und eine gewisse Reife hat, denn es ist nicht nur die Geschichte einer Vergewaltigung. Kasia muss ihr ganzes Leben umkrempeln und opfern, um ihre Tochter zu schützen. Wenn man sich in diese Lage versetzt, und das kann man bei dem Schreibstil von Sophie Nuglisch sehr gut, läuft einem nicht nur einmal ein Schauer von Ekel über den Rücken.

So viel möchte ich noch zum Ende der Geschichte sagen, denn dieses kam für mich so unvorhersehbar wie der ganze Rest des Buches. Sophie Nuglisch schafft eine unglaublich düstere Atmosphäre in einer Geschichte über eine Frau gespalten von voller Liebe (für ihre Tochter) und voller Angst (vor ihrem Ehemann).


*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt