Sonntag, 30. Juni 2024

Sie kann dich hören | Hörbuchrezension




Klappentext

Autor/in : Freida McFadden
Verlag : Heyne Audio
Stunden : 8 Stunden 2 Minuten
Erschienen : 09.04.24

Meine Rezension

Den zweiten Band rund um Millie und ihre Zusammenkünfte mit, nenn wir es mal "Schwierigen Männern" habe ich als Hörbuch gehört und die Stimmen haben mir super gefallen.
"Wenn sie wüsste" war letztes Jahr mein absolutes Highlight und hat mir den ein oder anderen "WTF Moment" beschert - die gab's bei "Sie kann dich hören" zwar nicht, dennoch hab ich jede Minute genossen.

Millie hat ihren Job verloren und braucht dringend etwas neues, denn zu ihrem gut verdienendem Freund möchte sie ungern ziehen. Sie lebt mittlerweile in einer ranzigen Wohnung in der Bronx und studiert. Nebenbei hält sie sich mit Haushälter Jobs über Wasser. 
Plötzlich kommt ein verlockendes Angebot eines Superreichen New Yorkers rein und sie zögert nicht lange. Sauber machen, dort wo alles sauber ist und ein wenig Essen kochen - klingt easy. Natürlich kommt es anders und schnell hat Millie den Verdacht, dass der Hausherr seine Frau misshandelt. Die Ehefrau bleibt meist hinter verschlossenen Türen - sucht dann aber doch Millies Hilfe und in einer Nacht und Nebelaktion versuchen beide dem Penthouse zu entkommen.... 

Mehr verrate ich nicht, wie man es vom ersten Teil schon kennt, gibt es auch hier Plottwists und spätestens ab der Mitte des Buches weiß man eigentlich schon was Sache ist.

Tatsächlich ist Band 2 deutlich vorhersehbarer und man merkt ziemlich schnell wer wann und wie die Zügel in der Hand hält. Wir lernen Millie dafür aber noch etwas besser kennen. Was hat sie seit dem ersten Teil gemacht, wie ist es dem ein oder anderen Bekannten Protagonisten ergangen - all das sind kleine Puzzleteilchen, die mich dank der sehr harmonischen Stimmen sofort wieder ins Kopfkino einsteigen ließen. Ich bin noch immer der Meinung das die Riehe verfilmt werden sollte! 

Zwar haben mir im zweiten Teil diese besagten "WTF Momente" gefehlt, Spaß beim Lesen hatte ich trotzdem sehr. 

Montag, 3. Juni 2024

Girls Night | Buchrezension




Klappentext

Zwanzig Jahre ist es her, dass Olivia auf einer verlassenen Landstraße einen tragischen Verkehrsunfall verursacht hat. Zwanzig Jahre seitdem ihre drei besten Freundinnen, die mit im Auto saßen, mitten in der Nacht spurlos vom Unfallort verschwanden. Noch immer muss sie sich den vorwurfsvollen Blicken der Angehörigen und den Gerüchten der Kleinstadt stellen. Dabei kann sie sich selbst an nichts erinnern. Journalistin Jenna Halliday scheint Olivias letzte Hoffnung auf die Wahrheit, denn sie soll über den Fall, der ganz Großbritannien in Atem gehalten hat, in ihrem True-Crime-Podcast berichten. Bei ihren Recherchen trägt Jenna immer neue Geheimnisse ans Licht. Ist es möglich, dass die verschwunden Mädchen Opfer eines grausamen Verbrechens wurden? Und was, wenn die Gefahr noch lange nicht gebannt ist?

Autor/in : Claire Douglas 
Verlag : Penguin Verlag
Seitenzahl : 416 
Erschienen : 24.04.24

Meine Rezension

Als große True Crime Liebhaberin war mir sofort klar - "Girls Night" muss ich lesen! Ich habe mir einen mysteriösen Thriller über das Verschwinden von 3 Mädchen vorgestellt und wollte mit der Protagonistin den Fall nach zwanzig Jahren endlich lösen. Leeeeeider ... und ich muss wirklich leider sagen, kommts manchmal einfach anders als man denkt.

Ich kenne keine weiteren Bücher von Claire Douglas, aber Schreibstil (und Übersetzung) haben mir ganz gut gefallen, ich bin meist flüssig durch das Buch gekommen, hier und da hat sich die Story für mich etwas gezogen und ich war zuerst verwirrt von der zweiten Storyline. Die hat sich dann aber relativ schnell aufgeklärt und ab dem Punkt wurde es für mich etwas langweilig. Man hat sicherlich viele Verdächtige Personen innerhalb der Geschichte - eine hat für mich aber besonders herausgestochen. Wer? Das verrate ich natürlich nicht! 

Die beiden Protagonistinnen Jenna und Olivia sind eigentlich ziemlich sympathisch,  obwohl ich bei Olivias Handlungen schon das ein oder andere Mal mit den Augen Rollen musste und sie mir noch immer vorkam wie ein Teenager. Von den männlichen Charakteren will ich gar nicht erst anfangen... die waren mir durch die Bank weg komplett unsympathisch - sollte aber vielleicht genau so sein, damit man einfach be jedem misstrauisch wird und die Fehler sucht.

Mir baut der Thriller von Claire Douglas leider einfach alles in allem zu wenig Spannung auf. Mir fehlt also der "Thrill" im Thriller. Da gehen die Meinungen allerdings auch deutlich auseinander,.Ich habe ziemlich viele gute Bewertungen gesehen - genau so aber auch ein paar nicht so gute. Ich würde mich selbst da aber im Mittelfeld einordnen. Für Fans der Autorin sicherlich wieder ein solides Buch und auch sonst, wer es eher etwas ruhiger und unblutiger mag ist meiner Meinung nach hier sehr gut aufgehoben.


Sonntag, 19. Mai 2024

In den finsteren Wäldern | Buchrezension




Klappentext

Neala und ihre Freundin Sherri nutzen die Ferien, um durch die Berge Kaliforniens zu wandern. Sie ahnen nicht, dass man in dem Städtchen Barlow schon auf sie lauert.
Die Bewohner verschleppen die Frauen in den Wald und fesseln sie an Bäume – dann laufen sie davon und lassen die beiden zurück. Die Gefangenen können nur warten. Auf die Dunkelheit … den Wahnsinn … die Schmerzen … die hungrigen Krulls.


Autor/in : Richard Laymon
Verlag : Festa Verlag
Seitenzahl : 256 
Erschienen : Original 1981 


Meine Rezension

[ "Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden, als eure Schulweisheit sich träumt, Horatio ..." - S. 237 | Shakespeare's "Hamlet" ]


Leute, wir müssen reden ...
... ich weiß nicht genau, was ich da gelesen habe, aber es war krank. Im positiven, wie auch im absolut verstörendem Sinne. 
Vorab möchte ich sagen "In den finsteren Wäldern" war mein erstes Buch von Laymon, daher habe ich keine Vergleiche zu seinen anderen Büchern. Ich muss zugeben, ich war neugierig. Viele Stimmen berichten von "Schundliteratur" und das Laymon seine "sexuellen Fantasien" in seinen Büchern ausleben würde, genau so viele Stimmen feiern seine Werke. Ich kann nun beide Seiten verstehen.

"In den finsteren Wäldern" ist nichts für schwache Nerven. Auf Seite 1 geht's gefühlt direkt los und wäre ich in der Situation der Protagonistinnen gewesen, wäre dies der Zeitpunkt zum umdrehen gewesen. Das ist mein Kritikpunkt. Warum zur Hölle tun die beiden so, als wäre das grad einfach nicht passiert und fahren direkt weiter ins verderben. Ich habe schon öfter gehört, dass Laymon kein Mann der großen Umschreibungen ist und sein Schreibstil ist tatsächlich einfach, fesselnd und sehr direkt. Mit direkt meine ich dabei die explizite Darstellung von Gewalt und auch sexuellen Handlungen. Die immense Gewalt hat mich nicht gestört, das erwarte ich von Horrorliteratur die im Splatterstil geschrieben ist. Und wenn wir alle in uns gehen und nachdenken, wissen wir, dass auch Sex eine große Rolle in eben genau diesen Splatterfilmen und vorallem B Movies spielt. Denken wir nur an sämtliche Fortsetzungen von "Wrong Turn" oder "The Hills Have Eyes" ganz zu schweigen von sämtlichen "Freitag der 13." Teilen. Dennoch hat mich seine Art, diese Szenen aufs Papier zu bringen verstört. Ich habe einige dieser Szenen übersprungen, sobald ich gemerkt habe, dass es einfach zu viel wurde. (Triggerwarnungen schreibe ich ans Ende der Rezension)

Die Protagonisten sind allesamt normale Durchschnittsbürger. Als Leser kann man sich mit ihnen identifizieren, sie haben Stärken und Schwächen und diese werden im Laufe der Geschichte sichtbar. Dennoch habe ich zu keiner/keinem eine Bindung aufgebaut - auch das erwarte ich aber nicht von einem Splatter. Schaue ich einen Horrorfilm will ich einfach unterhalten werden und muss keine Beziehung zu den Darstellern aufbauen. Man weiß nie, wer der nächste ist. Dennoch zeigt Laymon in "In den finsteren Wäldern" wie verschieden Menschen in traumatischen Situationen handeln und zu was sie fähig sind. Wird der Englischlehrer zum Massenmörder oder doch eher seine Tochter im Angesicht des Todes. Besteht die Freundschaft zwischen Neala und Sherri diese extreme Situation? Wer oder was sind eigentlich die Krulls und lauert eventuell noch etwas ganz anderes in den Wäldern auf die Gruppe? 
Und am allerwichtigsten - wozu wäre man selbst fähig? Das war eine Frage, die ich mir oft gestellt habe. 

Ich bin alles in allem zutiefst geschockt von dem, was ich gelesen habe, kann mir aber gut vorstellen noch mehr vom Autor zu lesen, einfach um zu Wissen ob sein Stil grundsätzlich so extrem ist, oder ob ich einfach ein besonders "geschmackloses" Exemplar erwischt habe. 

Allgemein möchte auch nochmal die unglaublich gute Qualität des Buches ansprechen. Die Festa Bücher sind in einer Lederoptik gehalten und egal wie ich das Buch aufgeschlagen habe - es gibt keine Leserillen! Für viele bestimmt erfreulich, mich stören sie nicht aber ich finds trotzdem erwähnenswert. 

TW : explizite Gewalt, sexuelle Gewalt und Handlungen, Kannibalismus

Dienstag, 23. April 2024

Oishii! | Buchrezension




Klappentext

In Japan, where a meal is typically described as a feast for the eyes, food is a matter of national identity and heritage. Oishii! (which means ‘delicious’ in English) explores the aesthetics of the country’s cuisine from a variety of perspectives, including interviews with world-famous chefs, scholars, designers, popular home cooks, patisserie chefs, artists, and more. It looks at Japanese food through the seasons; traces contemporary trends such as bento boxes and kawaii character cafés; takes readers to destinations like the Shin-Yokohama Ramen Museum and the fish roe-themed Mentai Park; and dives into culturally-specific phenomena including plastic display food, manga, and vending machines. Japanese culture expert Manami Okazaki offers a kaleidoscopic investigation of every aspect of the nation’s cuisine, resulting in a book that is both comprehensive and contemporary. Filled with hundreds of photographs as well as a pull-out sticker sheet, it’s packed tighter than a bento box with fun and useful information.

Autor/in : Manami Okazaki
Verlag : Prestel
Seitenzahl : 176 Seiten
Erschienen : 13.03.2024




Meine Rezension

Ich bin schon seit meiner Kindheit von der japanischen Kultur fasziniert. Vorallem von der Essenskultur des Landes. Der Mix zwischen Tradition und ständig wechselnden, neuen Trends ist unaufhaltsam. 
Auch in "Oishii!" (auf deutsch : lecker!) spiegelt sich genau dies wieder. Die Aufmachung gleicht dem schrillen, bunten und vorallem schnellen Japan mit Vending Machines an jeder Ecke und neuen süßen Foodtrends, angepasst auf die #kawaii Stimmung des ganzen Landes. Man sieht überall niedliche Gesichter - fast schon zu schade um die Mahlzeit überhaupt zu essen. Doch das Auge isst bekanntlich mit und die Japaner lieben alles was niedlich ist. Da macht es nicht nur den Kindern Spaß kleine Kätzchen oder ähnliches in ihren Bentos zu finden. 
Japan hat aber auch, wie wir alle sicherlich wissen, eine sehr alte und wunderschöne traditionelle Seite. Tees, Reis und auch Reisbällchen die seit Jahrhunderten ernähren. Fernab von den bunten und lauten Großstädten findet man noch immer diese traditionell lebenden Menschen und auch in den Städten gibt es immer wieder kleine unscheinbare Restaurants, die auf neue Trends verzichten und bei altbewährten Speisen bleiben.

Oishii bietet euch all das auf 176 Seiten mit 288 Bildern und nützlichen Informationen (vielleicht für den nächsten Japan Trip?) Aufgeteilt ist der Guide in folgende 5 Kapitel 

- Japanese Food Traditions
- Contemporary Cuisine
- Pop Culture and Design 
- Working with Food
- Art

in denen es dann immer noch um einzelne Unterthemen gibt. Beispielsweise in "Pop Culture" gibt es ein Paar Seiten rund um das Thema Manga oder in "Japanese Food Traditions" wird genauer auf die einzelnen Jahreszeiten und ihre Signature Meals eingegangen.

Für Liebhaber der japanischen Küche und Kultur ist "Oishii!" eine wunderschöne Ergänzung zur Sammlung und sicherlich auch als Geschenk eine tolle Idee!

Bitte beachtet aber, dass das komplette Buch auf (einfachem) Englisch ist. 


Freitag, 19. April 2024

Nächsten Sommer am See | Buchrezension



Klappentext

Ein schicksalhafter Tag. Ein nicht eingelöstes Versprechen. Eine herzschmerzende Erinnerung an Lachen, Knistern, Hoffnung.

»Du und ich in einem Jahr, Fern Brookbanks. Versetz mich nicht.«

Romantische Blockhütten am Ufer, Tretboote auf dem glitzernden Wasser und Sonnenuntergänge am See: Fern kann immer noch nicht fassen, dass ihre verstorbene Mutter ihr das Ferienresort am kanadischen Smoke Lake vererbt hat. Ein Ort, der sie an die Sommer ihrer Kindheit und an ihre Jugendliebe erinnert. Und gleichzeitig an den größten Schmerz. Als hätte sie nicht damit nicht genug zu kämpfen, betritt plötzlich der Mann das Resort, den sie vergeblich versucht aus ihrer Erinnerung zu verbannen. Will Baxter, mit dem sie vor zehn Jahren einen einzigen Sommertag verbracht hat – den aufregendsten ihres Lebens. Ein Tag, der mit einem Versprechen endete, das er jedoch nie eingelöst hat. Fern kann nicht glauben, dass ausgerechnet er ihr helfen soll, das Resort finanziell zu retten. Und dass Will noch immer diese Wirkung auf sie hat, die ihr den Atem raubt. Mit einem Schlag sind all die intensiven Gefühle von damals wieder da – doch Will kommt ganze neun Jahre zu spät …


Autor/in : Carley Fortune
Verlag : Penguin
Seitenzahl : 448 Seiten
Erschienen : 11.04.24


Meine Rezension 

Fern lebt in Toronto und liebt es dort. Sie hat eine gute Position in einem Kaffeeunternehmen (sie liebt auch Kaffee sehr) und soll schon bald eine eigene Filliale leiten - die größter der Kette mit eigener Röstung. Ihren großen Traum eines eigenen Cafés verliert sie nie aus den Augen. Was Fern hingegen so gar nicht liebt ist das Resort in dem sie aufgewachsen ist, seit 50 Jahren in Familienbesitz und nun, nach dem viel zu plötzlichen und tragischen Tod ihrer Mutter gehört es Ihr. Alles, was sie niemals wollte. Sie ist überwältigt von ihren Gefühlen, Trauer, Wut, Ratlosigkeit. Das Resort läuft nicht gut. Die Zahlen sind rot. Plötzlich steht ein Mann im Anzug vor ihr - ein Unternehmensberater den ihre Mutter vor ihrem Tod engagiert hat und der den Sommer im Resort verbringen wird um ihm zu neuem Glanz zu verlieren. Als sie den Mann erblickt stockt ihr der Atem - der Mann im Anzug ist kein geringerer als Will Baxter. Der Mann der ihr vor 10 Jahren das Herz gebrochen hat. Und das nach nur einem gemeinsamen Tag. Können beide ihre Gefühle füreinander beiseite schieben um das Resort zu retten? Empfindet Will überhaupt genau so wie Fern? Will Fern das Brookbanks überhaupt retten oder lieber verkaufen und ihren Traum vom Café in Toronto erfüllen? Und was hat es mit Ferns rebellischer Teenagerzeit auf sich? Was muss sie ihrer Mutter verzeihen? Was hat die beiden Frauen damals entzweit?

"Nächsten Sommer am See" ist mehr als nur ein Second Chance Romance Buch. Beim Lesen (und vorallem beim Epilog/Nachwort) wird klar, dass es die Aufarbeitung innerer Dämonen ist. Es ist die Geschichte von Mutter und Tochter, eines Mannes der in eine Rolle gedrängt wurde, die ihn evtl. überfordert und somit Ängste auslöste. Eine Geschichte von zwei Frauen die vielleicht viel zu jung schwanger wurden, von unerfüllter und doch alles erfüllender Liebe und Freundschaft. 

Ich bin nicht ganz so warm mit den Charakteren geworden. Sowohl Fern, als auch Will waren mir für die Thematik des Buches nicht "tief" genug beschrieben. Dennoch habe ich das Buch (wie auch letztes Jahr schon "Fünf Sommer mit Dir") in 2 Tagen durchgelesen. Der Schreibstil ist leicht. Carley Fortune versteht es Bilder im Kopf des Lesers zu erzeugen, so hatte ich stets meine ganz eigene Version des Brookbanks vor Augen- inklusive Dirty Dancing Vibes!

Montag, 25. März 2024

Der Ausflug | Buchrezension






Klappentext 

Jeden Sommer fahren die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina in den Norden Schwedens, um beim Wandern in der wilden Natur den Stockholmer Alltag zu vergessen. Doch dieses Jahr hat sich Melinas neuer Freund, Jakob, der Gruppe angeschlossen. Er schlägt vor, von der ursprünglichen Route abzuweichen und stattdessen in den wilden, einsamen Nationalpark Sarek zu wandern. Schon bald wird klar, dass die Tour alles andere wird als ein gemütlicher Ausflug unter Freunden. Jakob stiftet die Gruppe zu immer weiteren, gefährlicheren Herausforderungen an. Auch die Dynamik zwischen ihnen ändert sich – lang unterdrückte Vorwürfe und Geheimnisse kommen ans Licht, die Nerven liegen blank. Bald geht es nur noch um eines: Wer wird nach Hause zurückkehren?


Autor/in : Ulf Kvensler
Verlag : Penguin
Seitenzahl : 464 Seiten
Erschienen : 21.02.24


Meine Rezension 

Wie im Klappentext schon geschrieben begleiten wir, vorallem Anna, bei den Vorbereitungen und der Reise in die Wildnis Schwedens für ihre alljährliche Wandertour. Aufgrund von zu viel Arbeit musste der Trip vom Sommer in den September verlegt werden, doch nicht nur die Zeit ändert sich, mit Eintreffen von Melinas neuem Freund, ändert sich auch die Konstellation. Anna ist von Anfang an nicht wirklich begeistert und versucht noch vor der Reise so viel wie möglich über Jacob herauszufinden. Dabei schreckt sie auch nicht davor zurück, unhöfliche "Gefallen" von ehemaligen Kolleginnen einzufordern. Die Gruppe ist von Beginn der Reise angespannt und harmoniert nicht wirklich. Man merkt schnell, wer versucht, die Zügel in die Hand zu nehmen. Doch zu welchem Preis?

Erzählt wird Ulf Kvenslers Debut meist in der "ich" Perspektive zum Großteil von Anna. Zwischendurch hat man immer mal wieder kleine Abschnitte aus Polizeibefragungen im Krankenhaus und Rückblicke in Annas Vergangenheit. Der Schreibstil selbst war ziemlich flüssig, ich bin allerdings nicht richtig reingekommen. Mir haben die Survivalelemente gefehlt und es war mir zu wenig "Thrill" für einen Thriller nach meinem Geschmack. Es ging eigentlich eher um die zwischenmenschlichen Spannungen. Anna als Hauptprotagonistin ist mir leider auch sowas von unsympathisch, dass sie mich ziemlich schnell nur noch genervt hat.

Leider glaube ich, habe ich mich anhand des Klappentextes zu sehr hypen lassen. Ich habe mit einem ordentlichen Survival Thriller gerechnet, der mir hier und da vielleicht das Blut in den Adern gefrieren lässt - leider plätschert die Spannung nur so dahin und auch das offene und viel zu abrupt kommende Ende war mir zu vorhersehbar. Für Thrillereinsteiger und Schwedenfans aber bestimmt ein tolles Buch!

Montag, 11. März 2024

Das Leben meiner Schwester | Buchrezension




Klappentext 

Die Hochzeit ist schon geplant, da bricht über Nacht für die sensible Lehrerin Mathilde die Welt zusammen. Ihr Freund Etienne hat beschlossen, sie zu verlassen. Waren alle Versprechen Lügen, war die gemeinsame Zeit nur Illusion? Mathilde ist zutiefst verletzt. Erst als ihre Schwester Agathe sie bei sich in ihrer Wohnung aufnimmt, findet Mathilde langsam wieder zu sich selbst: Da ist Lili, ihre süße Nichte, mit der sie spielt, und da ist Frédéric, Agathes liebevoller, verlässlicher Ehemann, mit dem sie angeregt diskutiert. Doch zugleich beginnt Neid an ihr zu nagen, stetig und gnadenlos. Hat es Agathe wirklich verdient, all das zu haben, was sich Mathilde immer gewünscht hat? Mathilde sieht die Welt plötzlich wie in einem Zerrspiegel – mit fatalen Folgen ....

Das faszinierend-verstörende Psychogramm einer zurückgewiesenen Frau.


Autor/in : David Foenkinos
Verlag : Penguin
Seitenzahl : 192 Seiten
Erschienen : 14.02.24


Meine Rezension 

Was wenn ein nach außen perfekt scheinendes Leben plötzlich in Scherben zerbricht? Wie verhält man sich? Für Mathilde ist dies nach der plötzlichen Trennung ihres Verlobten Etienne gar nicht so einfach. Möchte sie doch nach außen hin den Anschein wahren, alles wäre in bester Ordnung. Etienne allerdings ist schneller und benachrichtigt sofort alle Freunde und Familienmitglieder. Mathilde verschlägt es zu ihrer Schwester Agathe, die sie mit ihrem Mann Frederic und der kleinen Tochter Lili, gerne in ihrer Wohnung aufnimmt, um Mathilde wieder auf die Beine zu kommen. Und genau da beginnt Mathilde zu überdenken, warum ihre Schwester das Leben führen kann, von dem Mathilde immer geträumt hat - und dennoch weiß Agathe es scheinbar nicht genug zu schätzen? Wie weit ist Mathilde bereit zu gehen, um herauszufinden ob Agathe all das verdient hat?


Ich möchte gar nicht mehr weiter über den Inhalt schreiben, sonst würde die Spannung von vornherein weg sein. David Foenkinos beschreibt, in typisch französischer Schwermütigkeit eine Frau, die vor den Scherben ihres Lebens steht und sich plötzlich mit der Eifersucht gegenüber ihrer Schwester auseinander setzen muss. 
Der Schreibstil ist flüssig aber melancholisch, manchmal fast poetisch. 

Ziemlich früh im Buch wird allerdings klar, worauf die Geschichte hinausläuft. Ich habe es mir schon beim Lesen des Klappentextes gedacht, habe allerdings gehofft, es gäbe eine Art Twist - gibt es allerdings nicht. Dessen muss man sich beim Lesen bewusst sein und das hat auch leider meine Lust am Lesen ordentlich getrübt. Mit jeder Seite "nervte" Mathilde mich auch zunehmend da sie oft versuchte anderen Menschen die Schuld an ihrem Leben zu geben. Allerdings ist man ja bekanntlich selbst seines Glückes Schmied.