Dienstag, 1. November 2022

Ein Lied vom Ende der Welt | Buchrezension

 
 
Klappentext
 
 Ein Anruf wirft die Linguistin Valerie völlig aus der Bahn. Wyatt, ein Forschungskollege ihres toten Bruders, hat in der Arktis ein Mädchen gefunden, das eine unbekannte Sprache spricht. Obwohl Valerie den Ort fürchtet, an dem ihr Bruder starb, reist sie ins ewige Eis. Dort droht die Situation sie zu überwältigen: Die Natur ist wild, Wyatt brillant, aber unberechenbar. Einzig zu dem Mädchen Naaja spürt Valerie eine tiefe Verbindung, und es gelingt ihr, dessen Vertrauen zu gewinnen. Aber Naaja wird jeden Tag schwächer, und Wyatt verhält sich immer rätselhafter. Valerie weiß, dass sie auf ihre Intuition vertrauen und Naaja retten muss – selbst wenn sie damit ihr Leben aufs Spiel setzen muss ...


Autor/in: Erica Ferencik
Verlag: Goldmann Verlag
Seitenzahl: 384
Erschienen: 14.09.2022

  
Meine Rezension
 
Ganz zum Beginn meiner Rezension muss ich ganz ehrlich sagen, ich bin mit einem komplett anderen Mindset ans Lesen gegangen und habe etwas ganz anderes erwartet. 
"Ein Lied vom Ende der Welt" startet langsam und behutsam, wird dann super wissenschaftlich und faktisch sehr interessant und verrent sich am Ende, meiner persönlichen Meinung nach, total in zu sehr gewollte Action. Das Buch möchte vieles sein. Eine kleine Dystopie? Eine Geschichte über eine gebrochene Frau ohne perspektiven (außer ihrem Job und dem Wein der Abends auf sie wartet) die von einem kleinen Mädchen gerettet wird? Ein Thriller? Und ein wissenschaftlich sehr informativer Roman über die Arktis und ihre Flora und Fauna ...
Für meinen Geschmack ist das alles ein bisschen viel, weswegen ich mich im mittleren Teil ab und zu ziemlich gelangweilt habe, bevor es dann zum Schluss viel zu heftig und doll plötzlich losging und schon leichte Sience-Fiction züge annahm.
 
Wir begleiten Valerie in die Arktis, zu der Forschungsstation in der ihr Bruder ums Leben gekommen ist. Die Linguistin soll sich mit der aus unerklärlichen Gründen aus dem ewigen Eis aufgetauten kleinen Naaja beschäftigen und versuchen zu verständigen um das Geheimnis des Einfrierens und unversehrtem wiederauftauens zu lüften.
Wyatt, Kopf der ganzen Forschungsreise ist von Beginn an eine laufende Red Flag und sein Verhalten wird dabei von Seite zu Seite nur noch schlimmer. Ebenso suspekt ist sein "Mädchen für alles" Jeanne. Man erfährt wenig über sie und bis zum Schluss bleibt sie mir ein Rätsel. Über die, mit Valerie angereisten Meeresforscher Nora und Raj erfährt man leider auch eher weniger, dabei sind die beiden mir von Anfang an sehr sympatisch und ich finde es fast schon schade, dass sie nicht ganz so viel Aufmerksamkeit abbekommen, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte. 

Bindungen habe ich zu keinem aufgebaut. Auch nicht zu Valerie oder Naaja.

Doch was mich am meisten gestört hat, war tatsächlich der Schluss. Der Showdown. Alles ging zu schnell, man kam vor lauter Ereignissen kaum noch hinterher und alles war vollgestopft mit Action. Da hätte man vielleicht einfach im mittleren Teil etwas an Informationen sparen können, um sich am Ende hin nicht "beeilen" zu müssen.

Ich möchte eigentlich gar nicht, dass meine Rezension so schlecht rüber kommt. Es ist eine solide Geschichte, die sicherlich sehr gut recherchiert ist (so genau kenne ich mich mit der Arktis und allem was damit zusammenhängt ehrlich gesagt nicht aus) , ich habe einfach etwas anderes erwartet und das ist auch ok. Nichts desto trotz habe ich das Lesen genossen.
 
 
 
 
 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt