Samstag, 4. Dezember 2021

The Twin | Buchrezension

 
Klappentext
 
Die 16-jährigen Zwillingsschwestern Ivy und Iris leben seit der Trennung ihrer Eltern vor 6 Jahren getrennt, eine bei jedem Elternteil. Doch dann verunglückt ihre Mutter tödlich und Iris zieht wieder bei Ivy und ihrem Dad ein. Die beiden Schwestern gleichen sich äußerlich bis aufs Haar, doch sind so verschieden wie zwei Menschen nur sein können. Die vernunftgesteuerte Ivy versucht der emotionalen Iris zu helfen, ist bereit, mit ihr alles zu teilen, schließlich sind sie Schwestern. Zwillinge.
Iris nimmt das Angebot an. Mehr als nur gerne ... Und innerhalb kürzester Zeit sind alle Iris‘ Charme erlegen. Ivys Freunde, ihre Teamkollegen, ihr Freund, sogar ihr Vater. Und Ivy beginnt sich zu fragen, wie weit Iris gehen würde, um ihren Platz endgültig einzunehmen …
 
 
Autor/in: Natasha Preston
Verlag: cbt
Seitenzahl: 432
Erschienen: 09.11.2021
  
 
Meine Rezension
 
Wo soll ich bei "The Twin" bloß anfangen? Gut, die grobe Handlung kann ich dank des Klappentextes wenigstens nicht spoilern.  Das Buch ist aus der Sicht von Ivy geschrieben. Sie ist die beste im Schwimmteam ihrer Highschool, mit dem Quarterback Tyler zusammen und hat zwei beste Freundinnen (Sophie und Haley) - sie hat alles, was sie will und für ihre Zwillingsschwester Iris, die nach dem Tod ihrer Mutter wieder zu Ivy und ihrem Vater zieht, scheint es, als wäre Ivy das alles nur so zugeflogen - doch das stimmt so nicht, Ivy verbringt den großteil ihrer Freizeit im Pool um den Scout aus Stanford zu beeindrucken. 
Doch alles ändert sich, je länger Iris da ist, sie beginnt Ivys Freundeskreis zu übernehmen, drängt sich zwischen sie und ihre besten Freundinnen und versucht sich sogar an ihren Freund ranzumachen. Ivy ist sich sicher, das sind alles keine Zufälle - Iris plant etwas und irgendwas stimmt mit ihr nicht. Doch Iris ist viel zu gerissen und hinterlässt keine Spuren. Nach und nach beginnt Ivys Leben zu zerbrechen .. und keiner will ihr glauben....

Ich fand den Klappentext ziemlich interessant und dachte mir so ein kleiner Teenie Thriller zwischendurch kann ja nicht schaden. Mit dem Ende hab ich allerdings nicht gerechnet. Das hat selbst mich überrascht. Der Schreibstil ist im originalen glaube ich um einiges besser als die Übersetzung, allerdings konnte man die Story gut und flüssig lesen - mich hat es schon gefesselt vorallem, weil ich Iris von Anfang an irgenwie gehasst habe.  Zu Ivy konnte ich eine super Bindung während des Lesens aufbauen und habe ständig mitgefiebert, ob ihr jetzt endlich jemand glaubt bzw. ob noch jemand sieht wie manipulativ Iris ist. Auch Tyler mochte ich gerne, er war nicht der typische Quaterback, den man sonst so aus diesen Genres kennt. Ivys & Iris Vater hingegen hat mich zum Ende hin super sauer gemacht - ich konnte diese Entscheidungen die er traf überhaupt nicht verstehen.

Für jeden der auf YA/NA Thriller steht, ist das Buch sicherlich ein Blick wert und ich persönlich wäre von einer Fortsetzung nicht abgeneigt.

*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt  

Auf Erden sind wir kurz grandios | Buchrezension



Klappentext 


„Lass mich von vorn anfangen. Ma …“ Der Brief eines Sohnes an die vietnamesische Mutter, die ihn nie lesen wird. Die Tochter eines amerikanischen Soldaten und eines vietnamesischen Bauernmädchens ist Analphabetin, kann kaum Englisch und arbeitet in einem Nagelstudio. Sie ist das Produkt eines vergessenen Krieges. Der Sohn, ein schmächtiger Außenseiter, erzählt – von der Schizophrenie der Großmutter, den geschundenen Händen der prügelnden Mutter und seiner tragischen ersten Liebe zu einem amerikanischen Jungen. Vuong schreibt mit alles durchdringender Klarheit von einem Leben, in dem Gewalt und Zartheit aufeinanderprallen. Das kraftvollste Debüt der letzten Jahre, geschrieben in einer Sprache von grandioser Schönheit.


Autor/in : Ocean Vuong
Verlag : btb
Seitenzahl : 272
Erschienen : 22.07.2019


Meine Rezension 

Schon allein der Titel von Ocean Vuongs Debüt klingt nach purer Poesie, genau deshalb wollte ich es lesen. "Auf Erden sind wir kurz grandios" gibt einen Brief wieder. Einen Brief den ein Sohn seiner Mutter schreibt, in dem er seine ganze Kindheit aufleben lässt.
Tatsächlich sind diese Zeilen gar keine so leichte Kost und sehr poetisch, melancholisch geschrieben.
Ocean Vuong behandelt in seinem Buch verschiedene Ebenen seines Lebens und lässt den Leser somit sehr tief in seine Seele schauen. Diese ist nicht immer ein rosa Zuckerkuchenland. Ganz im Gegenteil. Es ist grausam, schonunglos und unglaublich tiefgründig geschrieben. Wie oben schon gesagt keine leichte Kost, auch ich musste bei manchen Abschnitten ganz schön Schlucken (Affenschädel ... wäre da ein gutes Stichwort).Der in den USA sehr anerkannte Lyriker schafft es auf bloßen 272 Seiten sein ganzes bisheriges Leben in nicht chronologischer Reihenfolge in der amerikanischen Unterschicht mit so viel Gefühl und Schmerz auf die Seiten zu bringen, das ich das Buch selbst eine Woche nachdem ich es fertig gelesen habe nicht richtig vergessen kann.
 
Ein absolut Grandioses Werk eines hierzulande noch viel zu unbekannten Künstlers!