Freitag, 2. September 2022

Beste Freunde | Buchrezension



Klappentext

Sechs junge Leute genießen den Sommer ihres Lebens. Die Schule liegt hinter ihnen, eine goldene Zukunft vor ihnen. Bis sie mit einer waghalsigen Wette alles aufs Spiel setzen. Für fünf von ihnen geht die lebensgefährliche Mutprobe auf der Autobahn gut aus, beim sechsten Mal kommt es zu einem tödlichen Unfall. Die achtzehnjährige Megan nimmt die Schuld auf sich und wird wegen dreifachen Mordes verurteilt. Doch sobald sie wieder auf freiem Fuß ist, darf sie von den anderen jeweils einen Gefallen einfordern, so lautet der Deal. Zwanzig Jahre später ist der Tag der Abrechnung gekommen ...
 
 
Autor/in: Sharon Bolton
Verlag: Goldmann Verlag
Seitenzahl: 480
Erschienen: 17.08.2022

  
Meine Rezension

"Beste Freunde" startet, kurz vor den Abschlussprüfungen der sechser Clique rund um Megan, Amber, Talitha, Xav, Felix und Dan. Alle gehen auf eine Privatschule und genießen die Privilegien des dortigen Lebens. Megan allerdings kommt aus eher "ärmlichen" Verhältnissen und ist nur dank eines Stipendiums auf der Schule. Sie verbringen den letzten Sommer vor dem College mit Partys, viel Alkohol und eben der im Klappentext genannten Mutprobe auf der Autobahn. Diese geht, wie dort auch beschrieben fünf mal gut, beim sechsten Mal allerdings kommt es zu einem furchtbaren Unfall und alle 6 werden auf einen Schlag zu Mördern. Zurück im Poolhaus zerbrechen sie sich die Köpfe, wie sie den Problemen aus dem Weg gehen können. Megan will die ganze Schuld auf sich nehmen, fordert aber nach ihrer Gefängnisstrafe von jedem ihrer Freunde einen Gefallen. Die 5 willigen ein und Megan landet für 20 Jahre hinter Gittern. 
Als sie entlassen wird ist die Ernüchterung groß, keiner ihrer Freunde hat sie jemals besucht oder dafür gesorgt, dass ihr Aufenthalt im Knast etwas besser verlaufen könnte. Megan trommelt die Clique zusammen und fordert nach und nach die Gefallen ein... doch dann wendet sich das Blatt ...

Mehr wird natürlich an dieser Stelle nicht verraten. Wir lesen in "Beste Freunde" in zwei Zeitspalten. Der erste Teil spielt in der Jugend der Clique, alle grade 18 geworden oder kurz davor. Im zweiten Teil begegnen wir den Protagonisten 20 Jahre später, alle mehr oder weniger Erfolgreich und mitten im Familienleben angekommen. Megan war zwar nie vergessen, aber für alle ziemlich weit nach hinten in ihren Gedächtnissen gerutscht. 
Obwohl wir 6 Protagonisten kennen lernen und auch alle 6 immer wieder als Hauptpersonen in einzelnen Kapiteln vorkommen, kommt man nicht durcheinander und kann der Story sehr gut folgen. Der Schreibstil (bzw. die Übersetzung) gefällt mir wirklich gut und ich habe das Buch verschlungen, man ist einfach sofort in der Story drin. Richtige Bindungen zu den einzelnen Charakteren baute ich allerdings nicht wirklich auf, ist mir bei einem Thriller jetzt aber auch nicht soooo wichtig. 
"Beste Freunde" kommt zudem weitgehend ohne spezielle Veranschaulichung von Gewalt aus. Der Unfall wird kurz gehalten was die Gewalt angeht und auch sonst, bis auf ein paar kleine Ausnahmen am Ende wird diese eher nur angeschnitten. Also auch für Thriller Neulinge, oder Lesern mit wenig Lust auf viel Splatter ist das Buch definitiv was.
Ich wurde zum Ende hin (welches etwas schnell durchgehauen wurde) tatsächlich nochmal überrascht, denn ich hatte einen etwas anderen Verdacht. 


 
 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt