Sonntag, 27. März 2022

Aufzeichnungen eines Serienmörders | Buchrezension

 
  Klappentext
 
Vor 25 Jahren hat Byongsu Kim seinen letzten Mord begangen. Nun hat der alternde Serienmörder erfahren, dass sein Verstand sich auflöst. Als ein Rivale das Leben seiner Adoptivtochter bedroht, muss er ein letztes Mal töten - bevor ihm die Kontrolle entgleitet ...
 
 
Autor/in: Young-ha Kim
Verlag: Goldmann
Seitenzahl:152
Erschienen: 14.03.2022
  
 
Meine Rezension
 
Wo soll ich bloß anfangen? Dieses Buch hätte 1000 Seiten haben können - ich hätte es genau so verschlungen, wie die 152 Seiten. Ein grandioses Meisterwerk über einen Serienmörder, der die Diagnose Alzheimer bekommt und nun in einer Art Tagebuch sein Leben teilweise revue passieren lässt. Mit "Aufzeichnungen eines Serienmörders" wurde ein einzigartiges Werk geschaffen, welches in der Kürze der Seitenzahl einen so unglaublichen Tiefgang schafft und so weit in den Protagonisten und seinen Kopf blicken lässt, das ich es direkt in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich konnte es wirklich nicht aus der Hand legen. Für mich als Thriller/Horror Fan waren selbst die fehlenden blutigen Elemente, die man bei so einem Titel vielleicht erwarten würde, kein Hindernis. Im Gegenteil. Für Byongsu Kim war das Morden kein Ausdruck von perversen Handlungen oder ähnlichem. Es machte ihm schlicht Freude. Seinen letzten Mord hat er begangen, bevor er seine Tochter adoptierte. Und genau diese scheint nun im angesicht eines neuen Serienmörders in Gefahr zu sein. Doch ist der neue Freund seiner Tochter wirklich so gefährlich? Muss er noch ein letztes Mal töten? Und wenn ja ... schafft er dies angesichts seines schwindenden Verstandes überhaupt noch? Die Übergange von Realität und und Erinnerungen schwindet zunehmend. Kann er sich selbst noch trauen? 

Young-ha Kim schafft es, in diesem kurzen Buch einen unglaublichen Einblick in die Psyche eines Mörders zu vermitteln und gleichzeitig steht man am Ende des Buches da und fragt sich ... was hab ich jetzt gelesen? Was war die Wahrheit, was waren schwindende Erinnerungen.
 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt