Dienstag, 1. November 2022

Ein Lied vom Ende der Welt | Buchrezension

 
 
Klappentext
 
 Ein Anruf wirft die Linguistin Valerie völlig aus der Bahn. Wyatt, ein Forschungskollege ihres toten Bruders, hat in der Arktis ein Mädchen gefunden, das eine unbekannte Sprache spricht. Obwohl Valerie den Ort fürchtet, an dem ihr Bruder starb, reist sie ins ewige Eis. Dort droht die Situation sie zu überwältigen: Die Natur ist wild, Wyatt brillant, aber unberechenbar. Einzig zu dem Mädchen Naaja spürt Valerie eine tiefe Verbindung, und es gelingt ihr, dessen Vertrauen zu gewinnen. Aber Naaja wird jeden Tag schwächer, und Wyatt verhält sich immer rätselhafter. Valerie weiß, dass sie auf ihre Intuition vertrauen und Naaja retten muss – selbst wenn sie damit ihr Leben aufs Spiel setzen muss ...


Autor/in: Erica Ferencik
Verlag: Goldmann Verlag
Seitenzahl: 384
Erschienen: 14.09.2022

  
Meine Rezension
 
Ganz zum Beginn meiner Rezension muss ich ganz ehrlich sagen, ich bin mit einem komplett anderen Mindset ans Lesen gegangen und habe etwas ganz anderes erwartet. 
"Ein Lied vom Ende der Welt" startet langsam und behutsam, wird dann super wissenschaftlich und faktisch sehr interessant und verrent sich am Ende, meiner persönlichen Meinung nach, total in zu sehr gewollte Action. Das Buch möchte vieles sein. Eine kleine Dystopie? Eine Geschichte über eine gebrochene Frau ohne perspektiven (außer ihrem Job und dem Wein der Abends auf sie wartet) die von einem kleinen Mädchen gerettet wird? Ein Thriller? Und ein wissenschaftlich sehr informativer Roman über die Arktis und ihre Flora und Fauna ...
Für meinen Geschmack ist das alles ein bisschen viel, weswegen ich mich im mittleren Teil ab und zu ziemlich gelangweilt habe, bevor es dann zum Schluss viel zu heftig und doll plötzlich losging und schon leichte Sience-Fiction züge annahm.
 
Wir begleiten Valerie in die Arktis, zu der Forschungsstation in der ihr Bruder ums Leben gekommen ist. Die Linguistin soll sich mit der aus unerklärlichen Gründen aus dem ewigen Eis aufgetauten kleinen Naaja beschäftigen und versuchen zu verständigen um das Geheimnis des Einfrierens und unversehrtem wiederauftauens zu lüften.
Wyatt, Kopf der ganzen Forschungsreise ist von Beginn an eine laufende Red Flag und sein Verhalten wird dabei von Seite zu Seite nur noch schlimmer. Ebenso suspekt ist sein "Mädchen für alles" Jeanne. Man erfährt wenig über sie und bis zum Schluss bleibt sie mir ein Rätsel. Über die, mit Valerie angereisten Meeresforscher Nora und Raj erfährt man leider auch eher weniger, dabei sind die beiden mir von Anfang an sehr sympatisch und ich finde es fast schon schade, dass sie nicht ganz so viel Aufmerksamkeit abbekommen, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte. 

Bindungen habe ich zu keinem aufgebaut. Auch nicht zu Valerie oder Naaja.

Doch was mich am meisten gestört hat, war tatsächlich der Schluss. Der Showdown. Alles ging zu schnell, man kam vor lauter Ereignissen kaum noch hinterher und alles war vollgestopft mit Action. Da hätte man vielleicht einfach im mittleren Teil etwas an Informationen sparen können, um sich am Ende hin nicht "beeilen" zu müssen.

Ich möchte eigentlich gar nicht, dass meine Rezension so schlecht rüber kommt. Es ist eine solide Geschichte, die sicherlich sehr gut recherchiert ist (so genau kenne ich mich mit der Arktis und allem was damit zusammenhängt ehrlich gesagt nicht aus) , ich habe einfach etwas anderes erwartet und das ist auch ok. Nichts desto trotz habe ich das Lesen genossen.
 
 
 
 
 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt 

Freitag, 2. September 2022

Beste Freunde | Buchrezension



Klappentext

Sechs junge Leute genießen den Sommer ihres Lebens. Die Schule liegt hinter ihnen, eine goldene Zukunft vor ihnen. Bis sie mit einer waghalsigen Wette alles aufs Spiel setzen. Für fünf von ihnen geht die lebensgefährliche Mutprobe auf der Autobahn gut aus, beim sechsten Mal kommt es zu einem tödlichen Unfall. Die achtzehnjährige Megan nimmt die Schuld auf sich und wird wegen dreifachen Mordes verurteilt. Doch sobald sie wieder auf freiem Fuß ist, darf sie von den anderen jeweils einen Gefallen einfordern, so lautet der Deal. Zwanzig Jahre später ist der Tag der Abrechnung gekommen ...
 
 
Autor/in: Sharon Bolton
Verlag: Goldmann Verlag
Seitenzahl: 480
Erschienen: 17.08.2022

  
Meine Rezension

"Beste Freunde" startet, kurz vor den Abschlussprüfungen der sechser Clique rund um Megan, Amber, Talitha, Xav, Felix und Dan. Alle gehen auf eine Privatschule und genießen die Privilegien des dortigen Lebens. Megan allerdings kommt aus eher "ärmlichen" Verhältnissen und ist nur dank eines Stipendiums auf der Schule. Sie verbringen den letzten Sommer vor dem College mit Partys, viel Alkohol und eben der im Klappentext genannten Mutprobe auf der Autobahn. Diese geht, wie dort auch beschrieben fünf mal gut, beim sechsten Mal allerdings kommt es zu einem furchtbaren Unfall und alle 6 werden auf einen Schlag zu Mördern. Zurück im Poolhaus zerbrechen sie sich die Köpfe, wie sie den Problemen aus dem Weg gehen können. Megan will die ganze Schuld auf sich nehmen, fordert aber nach ihrer Gefängnisstrafe von jedem ihrer Freunde einen Gefallen. Die 5 willigen ein und Megan landet für 20 Jahre hinter Gittern. 
Als sie entlassen wird ist die Ernüchterung groß, keiner ihrer Freunde hat sie jemals besucht oder dafür gesorgt, dass ihr Aufenthalt im Knast etwas besser verlaufen könnte. Megan trommelt die Clique zusammen und fordert nach und nach die Gefallen ein... doch dann wendet sich das Blatt ...

Mehr wird natürlich an dieser Stelle nicht verraten. Wir lesen in "Beste Freunde" in zwei Zeitspalten. Der erste Teil spielt in der Jugend der Clique, alle grade 18 geworden oder kurz davor. Im zweiten Teil begegnen wir den Protagonisten 20 Jahre später, alle mehr oder weniger Erfolgreich und mitten im Familienleben angekommen. Megan war zwar nie vergessen, aber für alle ziemlich weit nach hinten in ihren Gedächtnissen gerutscht. 
Obwohl wir 6 Protagonisten kennen lernen und auch alle 6 immer wieder als Hauptpersonen in einzelnen Kapiteln vorkommen, kommt man nicht durcheinander und kann der Story sehr gut folgen. Der Schreibstil (bzw. die Übersetzung) gefällt mir wirklich gut und ich habe das Buch verschlungen, man ist einfach sofort in der Story drin. Richtige Bindungen zu den einzelnen Charakteren baute ich allerdings nicht wirklich auf, ist mir bei einem Thriller jetzt aber auch nicht soooo wichtig. 
"Beste Freunde" kommt zudem weitgehend ohne spezielle Veranschaulichung von Gewalt aus. Der Unfall wird kurz gehalten was die Gewalt angeht und auch sonst, bis auf ein paar kleine Ausnahmen am Ende wird diese eher nur angeschnitten. Also auch für Thriller Neulinge, oder Lesern mit wenig Lust auf viel Splatter ist das Buch definitiv was.
Ich wurde zum Ende hin (welches etwas schnell durchgehauen wurde) tatsächlich nochmal überrascht, denn ich hatte einen etwas anderen Verdacht. 


 
 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt

Dienstag, 23. August 2022

Abendrot | Buchrezension



 Klappentext

Ein einsames Haus am Ende einer verwinkelten Seitengasse im Pariser Stadtviertel Montmartre: Pleite und nur mit einem einzigen Koffer in der Hand steht Jess vor der Tür ihres Bruders, der versprochen hat, sie für ein paar Wochen bei sich wohnen zu lassen. Doch sie findet seine Wohnung leer vor – es scheint, als habe er sie überstürzt verlassen. Die Nachbarn machen keinen Hehl daraus, dass Fremde in diesem Haus nicht willkommen sind. Je länger ihr Bruder verschwunden bleibt, desto mehr fühlt Jess sich beobachtet in dem alten Gebäude mit seinen geheimen Durchgängen und vielen verschlossenen Türen. Immer unerbittlicher wächst in ihr der Verdacht, dass dieser Ort ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Und auch unter den Nachbarn suchen sich lang begrabene Feindseligkeiten ihren gefährlichen Weg ans Licht. Dann macht Jess eine unfassbare Entdeckung. Und die Situation im Haus eskaliert …
 
 
Autor/in: Lucy Foley
Verlag: Penguin Verlag
Seitenzahl: 480
Erschienen: 25.07.2022

  
Meine Rezension
 
Ich habe vor einiger Zeit schon "Sommernacht" von Lucy Foley lesen dürfen und war absolut begeistert vom Schreibstil, der Erzählweise und dem Setting. Auch diesmal hat sie mich nicht enttäuscht. Die Protagonistin Jess war mir sofort sympathisch und ich habe auf jeder Seite mit gefiebert, was ihrem Bruder Ben denn nun zugestoßen ist. Das Haus in dem sich Jess aufhält wirkt beklemmend und wenn man schon ein paar französische Filme gesehen hat, kann man sich mit Hilfe der Beschreibungen alles sehr bildlich vorstellen. Die Nebenprotagonisten sind allesamt verdächtig und handeln eben auch genau so. Es ist wie auch schon "Sommernacht" das reinste Ratespiel a la Cluedo. Genau sowas mag ich. Bis zu einem bestimmten Punkt (wo sich der Schleier langsam lüftet) hatte ich auch absolut keine Ahnung, was die Bewohner des Stadthauses inkl. der mysteriösen Concierge verbergen oder wem man trauen kann. 
Wie immer höre ich hier natürlich auf von der Handlung zu erzählen, da ich niemandem das Leseerlebnis rund um Jess Suche nach Ben kaputt machen möchte.

Für mich steht definitiv fest, dass ich mich das nächste Mal in der Stadt auch direkt noch Lucy Foleys erstes Buch "Neuschnee" zulegen werde, das werde ich mir aber sicherlich für die kältere Jahreszeit aufheben - für den Vibe versteht sich.

Für Fans von Ratespielen ist Abendrot aber definitiv empfehlenswert. Ich konnte es kaum aus der Hand legen!

 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt

Sonntag, 17. Juli 2022

H.P. Lovecraft - Die besten Geschichten | Buchrezension

 
  Klappentext
 
 Lemurische Wesen der Unterwelt mit blutigen Riten, leichenverzehrende Dämonen, Monstren, die 'in unbestimmten Bereichen und Dimensionen außerhalb unseres stofflichen Universums leben' – sie bevölkern die so verstiegene wie faszinierende Welt des H. P. Lovecraft. Unaufhaltsam schürt der frühe Meister der Horrorliteratur die Angst vor dem Unbekannten und Bedrohlichen und löst bei seinen Lesern blankes Entsetzen und wohlige Schauer aus. Dieser Band versammelt zwölf seiner besten Geschichten, unter ihnen 'Cthulhus Ruf', 'Das Grauen von Dunwich', 'Die Musik des Eric Zann' und 'Die Ratten im Gemäuer'. 
 
 
Autor/in: H.P. Lovecraft
Verlag: Anaconda Verlag
Seitenzahl: 400
Erschienen: 06.03.2016
  
Meine Rezension
 
Seit Kindertagen bin ich ein großer Fan von allem was mit Grusel und Horror zu tun hat. Ich kannte einige Geschichten, wie z.B. "Cthulhus Ruf" schon von H.P. Lovecraft und wollte nun wissen, wie ein paar seiner anderen bekannten Werke sind. 
Leider hat es mich gar nicht so sehr gecatched wie ich es gerne gehabt hätte. Mit Horror haben seine Geschichten eher eh nichts für mich zu tun.Liegt vielleicht aber auch einfach daran, dass ich ziemlich abgestumpft bin und ich mich so schnell nicht mehr erschrecke oder grusele.
Allerdings sind es tatsächlich gute und solide Grusel und SciFi Geschichten ("In den Mauern von Eryx"). Sie sind abgedreht, haben mich aber alle nicht wirklich gefesselt, da sie doch vom Aufbau und Ablauf alle ziemlich gleich sind.

Vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch, oder ich habe schon zu viel Horror gelesen für seine Werke. Für Fans der früheren Horrorliteratur ist das Buch sicherlich eine Bereicherung, genauso wie für Einsteiger in das Genre.

 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt


Freitag, 24. Juni 2022

Die neue Wildnis | Buchrezension

 
Klappentext
 
 Amerika in der nahen Zukunft: Zusammengepfercht in riesigen Megacities leiden die Menschen unter den Folgen der Überbevölkerung und des Klimawandels wie Smog, Dürreperioden und extreme Hitze. Aus Sorge um das Leben ihrer fünfjährigen Tochter Agnes nimmt die junge Mutter Bea an einem nie dagewesenen Regierungsexperiment teil: Gemeinsam mit zwanzig anderen Pionieren möchte sie in einem der staatlich geschützten Nationalparks, zu denen Menschen eigentlich keinen Zugang haben, im Einklang mit der Natur leben. Doch der Alltag in dieser neuen Wildnis wartet mit ganz eigenen Herausforderungen auf, und schon bald stoßen die Pioniere an ihre Grenzen ...
 
 
Autor/in: Diane Cook
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 544
Erschienen: 09.05.2022
  
Meine Rezension
 
Als erstes möchte ich sagen, das meiner Meinung nach "Die neue Wildnis" eine Triggerwarnung verdient hätte. Wir starten direkt ziemlich grausam und bildlich beschrieben mit einem tragischen Verlust - einer Fehlgeburt. Für betroffene oder Lesern mit Ängsten solcher Themen, sollten den Teil evtl. überspringen oder sich dessen wenigstens bewusst sein.
Ansonsten bleibt Diane Cook allerdings auch weiterhin ziemlich schonungslos und unverblühmt und zeigt unter anderem auch, was aus uns Menschen werden kann, wenn wir plötzlich ohne "Zivilisation" leben.
In den ersten Kapiteln lernen wir vorallem Beatrice (Bea) und ihre Familie kennen. Darunter auch ihre Tochter Agnes, wegen der sie und ihr Partner Glen sich für den Wildnis-Staat beworben haben. Agnes wurde als kleines Kind in der Stadt sehr krank und Glen hatte, als Professor an der Uni die Chance, eben genau dieser Betonhölle zu entgehen.
Wir starten allerdings einige Jahre nach Ankunft der neuen Bewohner des Wildnis Staates. Alle haben sich eingelebt und leben eben nun wie Nomaden. Sie sind gezwungen ständig in Bewegung zu bleiben und durch den gesamten Staat zu wandern, keine Spuren zu hinterlassen und nur so zu leben, das sie das bestehende Ökosystem nicht zerstören. Agnes ist inzwischen zu einem gesunden größeren Kind herangewachsen und kann sich kaum noch an ihr Leben in der Stadt erinnern. 
Ab dem zweiten Teil geht das Buch vorallem um Agnes und ihr Weg zur Teeangerin/jungen Erwachsenen, dabei macht die Autorin oft Zeitsprünge von mehreren Jahren. Manchmal handeln mehrere Kapitel aber auch nur von einem Tag - da viel es mir schwer oft den Überblick zu behalten, wo wir uns zeitlich jetzt befinden.

Zum eigentlichen Inhalt möchte ich auch gar nicht mehr so viel sagen. Ich weiß um ehrlich zu sein aber auch einfach nicht, was uns Diane Cook mit dem doch relativ offenem Ende sagen möchte - das hatte mich zum Schluss doch etwas verwirrt und alles ging viel zu schnell. Da hätte man sicherlich im Mittelteil von den vielen Wiederholungen der Tagesabläufe absehen können.

Wer auf dramatische Dystopien steht, für den ist "Die neue Wildnis" sicherlich guter Lesestoff.

*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt 

In die Arme der Flut | Buchrezension

 
 
Klappentext
 
Nebel steigt auf über dem Fluss bei Ross Point in Maine, und auch um die hohe Brücke vor der Mündung ins Meer wallen Nebelschwaden. Dort steht Luke Roy und wartet. Er will springen - schon öfter hat er an Selbstmord gedacht. Als der Himmel endlich klar wird, hört er vom Fluss her Schreie. Ein Ausflugsboot ist gekentert, und ein Junge wird von der Strömung Richtung Klippen und Meer getrieben. Luke zögert nicht: Der Außenseiter wird zum Helden wider Willen, und sein Leben ändert sich auf eine Weise, die er sich nie hätte träumen lassen …  
 
Autor/in: Gerard Donovan
Verlag: Luchterhand
Seitenzahl: 320
Erschienen: 04.10.2021
  
Meine Rezension
 
Der Roman von Gerard Donovan startet unglaublich stark und atmosphärisch mit tollem Kleinstadtsetting. Bildlich ist es ebenfalls sehr gewaltig geschrieben und man findet sich sofort wie der Protagonist auf der Brücke in Maine wieder.
Man muss vorab auch dazu sagen, dass psychisch etwas "labilere" Leser das Buch wohl lieber aus der Hand legen sollten, des wie im Klappentext schon geäußert handelt es auch von Suizidgedanken und genau damit beginnt die Geschichte um Luke für uns auch.
 
Leider hat mich der Roman überhaupt nicht fesseln können. Kurz gesagt liest man im Klappentext eigentlich auch schon das meiste der Handlung und Luke, der typische Kleinstadt Einzelgänger wird zum großen Helden. Mit dem Heldsein kommen aber auch die Schattenseiten - in der heutigen Zeit kommen diese über Social Media und eine reinste Hetzjagd beginnt. 

Der Schreibstil ist wie oben schon gesagt stark und atmosphärisch, allerdings in vielen Passagen auch etwas zu langatmig, vorallem zieht sich die Anfangsszene von Luke auf der Brücke so sehr, das es mir manchmal schon etwas zu viel wurde. Ich konnte leider auch keinen wirklichen Bezug zu Luke aufbauen, bin mit ihm einfach nicht warm geworden, so sehr ich es auch wollte. 

Ich habe allerdings auch schon viele positvie Rezensionen zu "In die Arme der Flut" gesehen, von daher ist ein Buch ja so oder so immer Geschmackssache - mich konnte es einfach nicht so richtig erreichen.
 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt

Freitag, 13. Mai 2022

Black Widow | Buchrezension

 
Klappentext
 
Natasha Romanoff alias Black Widow war nicht immer ein Teil der Avengers. Lange bevor sie von Nick Fury für die Geheimorganisation S.H.I.E.L.D. rekrutiert wurde, wurde sie vom KGB als Agentin ausgebildet. Ein dunkler Teil ihrer Geschichte, den Natasha lieber vergessen würde. Doch als sie von einer gefährlichen Verschwörung erfährt, die in direktem Zusammenhang mit ihrer Vergangenheit steht, bleibt Natasha nichts anderes übrig, als sich dieser zu stellen. Und das alles, während sie von einem Gegner gejagt wird, der vor nichts zurückschreckt …
 
Autor/in: Steve Behling
Verlag: cbj Verlag
Seitenzahl: 176
Erschienen: 26.04.2022
  
Meine Rezension
 
Obwohl der Film schon etwas länger auf Disney+ verfügbar ist, werde ich den Inhalt des Buches/Filmes nicht spoilern!

Ich muss gleich vorab sagen, ich bin ein rieeeeeeesen Marvel Fan. Das MCU ist einfach mein Safe Space und alle Filme gehören zu meinen Comfort Movies. Erst vor kurzem habe ich mit meinem Mann wieder von vorne angefangen und ich könnte direkt wieder beginnen. Von daher ist meine Meinung zum Buch vielleicht auch nicht sehr objektiv. Denn Natasha gehört zu meinen Liebsten Charakteren im MCU! Ich liebe ihre Art, ihren Kampfstil und ihre spionage Fähigkeiten. 

Nun aber mal zum Buch selbst - großartig! Vorallem für jüngere Marvelfans absolut geeignet. Das Buch hat eine Empfehlung ab 10 Jahren und ich muss sagen das würde ich absolut so unterschreiben. Es ist nicht gruselig oder brutal geschrieben, selbst Kampfszenen oder ähnliches sind wirklich toll altersgerecht umgesetzt und trotzdem super bildlich vorzustellen. Sicherlich altersgerechter als so mancher Marvel Comic ;) da würde ich bei Kindern definitiv lieber zu dieser Art Büchern greifen um ihnen das Fandom näher zu bringen.
Das Buch ist geschrieben wie der Film auch abläuft also eigentlich 1:1 übernommen, von daher wusste ich natürlich was passieren wird und was auf mich zu kommt - hat mir den Lesespaß aber nicht genommen. Ich muss auch ehrlich sagen, es war so flüssig geschrieben, dass ich es in einem Zug durchgelesen habe. Passt für mich aber auch zur Seitenzahl. Auch die finde ich für Kinder sehr angemessen. Viele meiner Freunde haben als Kind nicht wirklich gelesen, weil ihnen die Bücher zu dick waren. 176 Seiten schüchtern da nicht so ein.

Ich kann Black Widow jedem kleinen und auch großem Marvel Fan empfehlen und bin froh das Buch nun zu meiner Sammlung zu legen!
 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt    

Gordon Ramsay - Quick and Good | Buchrezension

 
Klappentext
 
Gordon Ramsay liefert als international renommierter Sternekoch und Küchenrebell 100 neue, kreative und garantiert alltagstaugliche Rezepte! Alle Gerichte sind in maximal 30 Minuten und mit einfachen Zutaten zuzubereiten. Gordons Fachwissen verwandelt sie dabei in etwas ganz Besonderes.
Im Laufe seiner herausragenden Karriere hat er jeden Trick der Branche gelernt, um Gerichte zu kreieren, die fantastisch schmecken und dabei immer schnell und problemlos gekocht werden können. Eine Fähigkeit, die in besonders hektischen Momenten auch im Alltag gefragt ist. Mit diesem Erfahrungsreichtum hat der Topkoch jetzt eine Rezeptsammlung für all jene geschrieben, die wenig Zeit zum Kochen haben, dabei aber keine Kompromisse bei Geschmack oder Aroma eingehen möchten.

 
 
Autor/in: Gordon Ramsay
Verlag: Südwest Verlag
Seitenzahl: 256
Erschienen: 09.11.2021
  
 
Meine Rezension

Ich mag Gordon Ramsay und seine Art super gerne. Mir gefällt seine Art zu kochen sehr und es macht ihn schon sympathisch, dass er nicht grade auf den Mund gefallen ist! Daher war ich super froh, das ich sein Kochbuch als Rezensionsexemplar bekommen habe. Einige Gerichte habe ich bereits nachgekocht und ich muss wirklich sagen - Fast Food auf leckerem, gesundem Niveau! Die Rezepte sind einfach aber trotzdem genau beschrieben und die meisten Zutaten auch im normalen gut sortierten Supermarkt zu erhalten. Für manche Gerichte muss man allerdings auch mal z.B. in den Asiamarkt um die Ecke gehen - für mich allerdings kein großes Problem.
 
Das Kochbuch ist aufgeteilt in folgende Kapitel 

Suppen & Salate 
 Fisch & Schalentiere 
Geflügel 
Fleisch 
Vegetarische Hauptgerichte 
Pasta, Reis & mehr
 Dips & Beilagen 
Desserts
 Dips & Beilagen 
Desserts

somit sollte auch da für jeden etwas dabei sein. Für mich war das Pasta & Reis Kapitel das beste, liegt aber auch einfach nur daran, das genau diese Lebensmittel meine absoluten "Soulfood" Garanten sind.

Im großen und ganzen hat Gordon Ramsay einfach ein Buch geschaffen, dass es einem erlaubt ein tolles Gericht zu zaubern, ohne stundenlang dafür nach dem harten Arbeitstag noch in der Küche zu stehen! Kann ich jedem Hobbykoch einfach nur empfehlen!


*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt   

Mittwoch, 27. April 2022

The Magpie Society Bd. 2 | Buchrezension

 
Klappentext
 
 Ein verschwundenes Mädchen. Ein Wettlauf gegen die Zeit. Eine schockierende Enthüllung

Während Audrey und Ivy noch auf der Suche nach dem Mörder ihrer Mitschülerin Lola sind, verschwindet ein weiteres Mädchen unter mysteriösen Umständen. Alles, was die beiden haben, ist ein Brief der geheimnisvollen Magpie Society. Die Polizei steht vor einem Rätsel, und die beiden Mädchen stoßen auf dunkle Geheimnisse ihrer ehrwürdigen Schule Illumen Hall.
Jemand spielt ein tödliches Spiel, und um ihn zu stellen, müssen Audrey und Ivy alle Regeln über Bord schmeißen ...
 
 
Autor/in: Zoe Sugg &  Amy McCulloch
Verlag: cbj Verlag
Seitenzahl: 368
Erschienen: 21.02.2022
  
 
Meine Rezension
 
Nachdem ich letztes Jahr den ersten Band der Dilogie verschlungen habe und mich die Geschichte rund um Audrey, Ivy und die Illumen Hall in ihren Bann gezogen hat, konnte ich kaum auf den 2. und somit auch letzten Teil warten. 
 Leider, leider war der 2. Teil aber deutlich schwächer. Die beiden Protagonistinnen sind mir so oft einfach nur super auf die Nerven gegangen, vorallem gegenüber einander ... einfach oft sehr sehr unnötig. 
Da es eine Fortsetzung ist und ich natürlich nicht weiß, wer den ersten Teil schon gelesen hat, möchte ich gar nicht so sehr auf den eigentlichen Inhalt eingehen um einfach nicht zu spoilern.
Alle Charaktere, die wir aus dem ersten Band schon kennen sind auch wieder mit dabei und die Kapitel werden abwechselnd zwsichen Audrey und Ivys Sicht erzählt und gewechselt. Dieser Wechsel hat das Lesen auch super interessant gestalltet und man hat dabei auch oft den Einblick in die Sicht der jeweils anderen Person in genau der gleichen Situation bekommen.
Leider war die Story bis kurz vor Ende (ca. 100 Seiten vor Schluss) eher sehr schleppend unterwegs und dies hat mir oft die Lust am Lesen genommen. Auf den letzten 100 Seiten nimmt die Geschichte dann aber ordentlich an Fahrt auf und alles geht schlag auf schlag. Manchmal ging mir da dann aber leider alles viel zu schnell. Da hätte ich mir viel mehr Tiefgang in manchen Szenen gewünscht.

Das Ende habe ich ehrlich gesagt irgendwann, aufgrund von einigen Sätzen die in diesem Buch gefallen sind, schon genau so geahnt. Allerdings hätte ich mir auch da, etwas mehr gewünscht als nur 3 oder 5 Seiten. 

Vielleicht waren meine Erwartungen nach diesem wirklich guten ersten Teil auch einfach nur zu hoch. Dennoch ist "The Magpie Society" eine tolle Thriller Dilogie, die sicherlich vorallem für Teenager super spannend ist, denn wie auch im esten Teil ist das ganze Setting rund um Illumen Hall auch diesmal wirklich eindrucksvoll.

*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt 

Sonntag, 27. März 2022

Aufzeichnungen eines Serienmörders | Buchrezension

 
  Klappentext
 
Vor 25 Jahren hat Byongsu Kim seinen letzten Mord begangen. Nun hat der alternde Serienmörder erfahren, dass sein Verstand sich auflöst. Als ein Rivale das Leben seiner Adoptivtochter bedroht, muss er ein letztes Mal töten - bevor ihm die Kontrolle entgleitet ...
 
 
Autor/in: Young-ha Kim
Verlag: Goldmann
Seitenzahl:152
Erschienen: 14.03.2022
  
 
Meine Rezension
 
Wo soll ich bloß anfangen? Dieses Buch hätte 1000 Seiten haben können - ich hätte es genau so verschlungen, wie die 152 Seiten. Ein grandioses Meisterwerk über einen Serienmörder, der die Diagnose Alzheimer bekommt und nun in einer Art Tagebuch sein Leben teilweise revue passieren lässt. Mit "Aufzeichnungen eines Serienmörders" wurde ein einzigartiges Werk geschaffen, welches in der Kürze der Seitenzahl einen so unglaublichen Tiefgang schafft und so weit in den Protagonisten und seinen Kopf blicken lässt, das ich es direkt in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich konnte es wirklich nicht aus der Hand legen. Für mich als Thriller/Horror Fan waren selbst die fehlenden blutigen Elemente, die man bei so einem Titel vielleicht erwarten würde, kein Hindernis. Im Gegenteil. Für Byongsu Kim war das Morden kein Ausdruck von perversen Handlungen oder ähnlichem. Es machte ihm schlicht Freude. Seinen letzten Mord hat er begangen, bevor er seine Tochter adoptierte. Und genau diese scheint nun im angesicht eines neuen Serienmörders in Gefahr zu sein. Doch ist der neue Freund seiner Tochter wirklich so gefährlich? Muss er noch ein letztes Mal töten? Und wenn ja ... schafft er dies angesichts seines schwindenden Verstandes überhaupt noch? Die Übergange von Realität und und Erinnerungen schwindet zunehmend. Kann er sich selbst noch trauen? 

Young-ha Kim schafft es, in diesem kurzen Buch einen unglaublichen Einblick in die Psyche eines Mörders zu vermitteln und gleichzeitig steht man am Ende des Buches da und fragt sich ... was hab ich jetzt gelesen? Was war die Wahrheit, was waren schwindende Erinnerungen.
 
*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt 

Mittwoch, 9. Februar 2022

Die vermissten aus Boundary Pond | Buchrezension

 
Klappentext
 
Die Sonne brennt über Boundary Pond, dem traumhaften Urlaubsparadies an der kanadisch-amerikanischen Grenze. Doch als Zaza Mulligan und Sissy Morgen, beste Freundinnen und zwei blonde Lolitas, nacheinander im tiefen Wald verschwinden, beginnen sich Wolken über dem Paradies am See zusammenzubrauen. Die Dunkelheit erfasst die Idylle von Boundary Pond … Wer könnte es auf die Mädchen abgesehen haben? Und vor allem, warum?
 
 
Autor/in: Andrée A. Michaud
Verlag: btb
Seitenzahl: 352
Erschienen: 13.09.2021
  
 
Meine Rezension
 
Wenn wir ehrlich sind, gibt der Klappentext nicht all zu viel Inhalt wieder und genau das hat mir so gut gefallen. 2 Freundinnen verschwinden im Urlaub. Auch das Setting fand ich super ansprechend, ich bin ein großer Kanada Liebhaber und konnte mir die Umgebung bereits vor dem Lesen schon ausmalen....
dann hab ich angefangen zu lesen und je mehr ich las, desto mehr hab ich mich gefragt, wieso ich überhaupt nichts von dem verstand, was die Autorin geschrieben hat.
Das Buch ist eine aneinanderreihung von viel zu langen Sätzen, die dich jedes Mal komplett aus der Handlung schmeißen, zu viele Charaktere an die du dich bereits in den ersten 50 Seiten nicht mehr erinnerst und ständig absolut belanglos eingeworfene Phrasen extra auf Englisch um die Sprachbarriere, die in solchen Gebieten scheinbar zu dieser Zeit oftmals noch zwischen dem Englischen und Französischen Bewohnern herrschte hervorzubringen. Ohne diese ganzen Versuche, das Buch auf eine literarisch höhere Ebene zu stecken, wäre die Story wahrscheinlich zwar nur halb so lang aber einfacher zu lesen und mindestens 100 Seiten hätte man locker streichen können. Ich habe ab der Mitte auch aufgegeben die Sätze machmal 2 oder 3 Mal zu lesen um sie zu verstehen, sondern habe lediglich alles eher überflogen. Leider ist dies für mich kein Thriller - Thrill hatte ich nie. Durch die endlos in die länge gezogenen Sätze baut sich keine Spannung auf und auch bei den (so sollten sie es wohl sein) "Spannenden Szenen" war mir eher danach das Buch zu schließen, als das ich nun unbedingt wissen wollte, wer hinter all dem steckt. Des Rätsels Lösung findet man zwar am Ende aber selbst das ist durch die versucht poetische Schreibweise einfach eine Qual für mich gewesen.

Mir tut es immer leid, ein Buch so schlecht zu machen, da es super viel Arbeit für die Autorin bedeutet und so viele Stunden dahinter stecken, aber "Die Vermissten aus Boundary Pond" war für mich leider absolut keine Unterhaltung.


*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt 

Sonntag, 6. Februar 2022

Meine geliebte Schwester | Buchrezension

 
Klappentext
 
Schon seit Ewigkeiten hat Beth ihre Geschwister Portia und Eddie nicht mehr gesehen. Auch weil die drei alles andere als eine idyllische Kindheit hatten. Als das Testament ihres Großvaters sie jetzt zu einer gemeinsamen Reise quer durch Amerika nötigt, fügen sie sich daher nur widerwillig. Denn auch die Route weckt böse Erinnerungen: Zwanzig Jahre zuvor verschwand hier unter mysteriösen Umständen Beths geliebte Schwester Nikki. Was damals wirklich geschah, droht nun ans Licht zu kommen – und macht aus dem Familienausflug einen Trip in die Hölle …
 
 
Autor/in: Samantha Downing
Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 480
Erschienen: 20.09.2021
  
 
Meine Rezension
 
1999 begibt sich Beth mit ihren 3 Geschwistern und ihrem Großvater auf einen Roadtrip quer durchs Land, eigentlich mit dem Ziel das Meer zu sehen, doch da sollten sie nie ankommen... 
Wir lernen sofort Beth kennen, sie erzählt uns ihre Geschichte, die von heute und die von vor 20 Jahren, und mit "sie erzählt sie uns" meine ich das wörtlich. Beth spricht den Leser oftmals direkt an und bezieht einen so voll und ganz in die Story mit ein  - das ist ein totaler Pluspunkt, ich war sofort drin! Ihr und ihren 2 Geschwistern Eddie und Portia winkt das dicke Erbe ihres kürzlich verstorbenen Großvaters, mit dem sie vor 20 Jahren auf oben besagtem Roadtrip waren und auf dem auf einmal die älteste Schwester Nikki verschwand. Es gibt allerdings eine Bedingung - die drei müssen den Roadtrip nochmal machen - genau die gleiche Strecke um am Schluss die Asche des Großvaters in der Wüste von Nevada zu verstreuen. Klingt eigentlich ganz easy, auch wenn die Geschwister nicht wirklich viel miteinander zu tun haben, was soll in 2 Wochen schon groß passieren - naja so viel kann ich verraten ... ziemlich viel.
Beth war mir ziemlich sympatisch, allerdings je länger man das Buch las, merkte man die starke Anziehung, die ihre große Schwester Nikki auf sie ausübte und dies auch bis heute tut. Eddie konnte ich überhaupt nicht leiden, seine oftmals schnippische und ekelhafe Art machte ihn einfach zum Arschloch (dieses Wort wird ziemlich oft für ihn benutzt). Portia, die jüngste Schwester, der kleine Rebell hat sich zwar oft im Hintergrund gehalten, aber auch bei ihr hab ich sympathie empfunden. 
Eddie und Beth haben als "Puffer" noch ihre Ehepartner Krista und Felix mitgebracht. Krista kam mir vor wie so eine nervige Karen, die den Manager sprechen will und Felix ... naja der war halt Felix. Eigentlich ein solider, liebender und netter Ehemann ... vielleicht?!
 
Ich will gar nicht so viel auf die einzelnen Reisen eingehen, denn nach und nach erfährt man bei den einzelnen Staaten, Aufenthalten in heruntergekommenen Motels und schlechtem Essen in Fastfood Ketten was vor 20 Jahren passierte und wieso alle auf ihre eigene Weise so verkorkst sind, wie sie eben sind. Doch das Geld vom Erbe bleibt ihre Motivation, sei es aufgrund von Schulden, dem Wunsch nach einem neuen Leben oder sonstigem.
 
Samantha Downing baut langsam die Spannungen zwischen den Geschwistern auf und von Seite zu Seite fällt es einem selbst beim Lesen schon super schwer, keine Partei zu ergreifen und es wird immer unangenehmer. Zum Schluss eskaliert die Situation einfach komplett und alles dreht sich. Ich lag mit meiner Vermutung einfach komplett falsch und das Ende, so viel kann ich verraten, lässt einigen Raum für spekulationen übrig. Wer also keine offenen Enden mag, wird sicherlich ziemlich verärgert sein. Mir macht das nichts aus und besonders möchte ich auch die tolle Recherchearbeit der Autorin loben, die so viel amerikanische Geschichte, wie sie konnte in den Roadtrip gepackt hat und sich die Route perfekt zu ihrer Story ausgesucht hat.


*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt

Samstag, 15. Januar 2022

Escape Room | Buchrezension

 
Klappentext
 
Alissa, Sky, Milas und Mina wollen sich einfach einen tollen Abend machen. Also nichts wie los zu einem Escape-Room-Event. Alles ganz easy. Sie wählen ein Spiel aus. Lassen sich in einen Raum sperren. Finden die Hinweise. Lösen die Rätsel. Haben jede Menge Spaß. Und sind wieder draußen nach 60 Minuten – zumindest war das der Plan. Aber was, wenn der Raum zur tödlichen Falle wird ...
 
 
Autor/in: Maren Stoffels
Verlag: cbt
Seitenzahl: 272
Erschienen: 15.01.2022
  
 
Meine Rezension
- ACHTUNG SPOILER!!!  -  
 
Als der Escape Room Trend vor ein Paar Jahren aufkam fand ich die Idee dahinter sofort interessant und super aufregend. Eingesperrt in deinem Raum dessen Thema man sich ja meist sogar noch aussuchen kann. Von Rätseln, bis hin zu "Horror-Räumen" gibt es ja mitlerweile alles und manches davon ist so realistisch rüber gebracht, das man fast vergisst, das dies nur ein Spiel ist. 
So haben sich das die vier Protagonisten aus Maren Stoffels Buch sicherlich auch vorgestellt, als Sky in der Pizzeria in der er nach der Schule arbeitet einen Flyer für besagten superrealistischen Escape Room mit dem Thema "Happy Family" findet. Die schöne Alissa, Sky und die unscheinbare Mina sind beste Freunde. Milas ist Skys Arbeitskollege, der sich vor einer Woche Hals über Kopf in Alissa verliebt hat, als der den dreien eine Pizza geliefert hat. 
Auf die Protagonisten und deren einzelne Schicksale wird jeweils kurz eingegangen, leider für mich etwas zu flach, aber in 272 Seiten, ist mehr auch einfach schwer, denn es passiert ganz schön viel, für so wenig Seiten. Erzählt wird die Story aus den wechselnden Perspektiven der vier ... aber zwischendurch kommen immer mal wieder einzelne Seiten die durch ein großes "X" gekennzeichnet werden. Zu Anfang weiß man überhaupt nicht wer "X" ist oder über wen er/sie spricht. Relativ klar wurde es mir ab dem Beginn vom Spiel selbst. Maren Stoffels schafft es, trotz ab und zu flacher Protagonisten, den Escape Room im Kopf des Lesers zum Leben zu erwecken, die Bilder die sie beschreibt werden beim Lesen wirklich sehr real. Die Rätsel an sich fand ich zu leicht, aber auch das ist für den Ausgang der Geschichte auch eigentlich nicht wichtig. Die Rätsel sind eigentlich nur ein Nebeneffekt des Rooms um den Schein möglichst lange zu waren.

Im großen und ganzen haben mir die "Schicksale" der Protagonisten ganz gut gefallen, außer Minas... das war für mich irgendwie deplaziert und eher Mittel zum Zweck oder Lückenfüller. Skys Geschichte war für mich auch ein wenig nach dem Thema "wir brauchen jetzt Diversität". Der Story an sich tun beide aber nichts schlechtes und am Ende fügt sich alles zusammen.

Worum es im Escape Room geht, kann man sich schnell denken, wenn man vorher gut aufpasst und sich einiges merkt. Durch die 272 Seiten fliegt man auch förmlich und der Schreibstil/die Übersetzung ist so flüssig, dass ich oft gar nicht gemerkt habe, wie weit ich doch schon gekommen bin.
 
Für Fans von Rätseln lösen und Ratespiele a la "wer ist der Mörder" kann Escape Room sicherlich ganz ansprechend sein. Eine leichte Lektüre die man zwischendurch ruhig mal lesen kann. Vorallem jüngerem Publikum die auf ähliche Netflix Produktionen stehen würde ich das Buch empfehlen. Es ist nicht gruselig und ich würde es ab 12 Jahren bedenkenlos lesen lassen.

*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt