Samstag, 26. Oktober 2019

Taken Princess Band 1 | Buchrezension

Heute wird es düster ... nicht etwa gruselig, nein heute geht es um eine Reise mit zwei Menschen an ihre persönlichen Abgründe. Heute spreche ich mit euch über Jane S. Wondas neues Buch Taken Princess!




Klappentext

ER Die halbe Welt kennt mich als den besten Box-Profi seiner Zeit. Meine Bekannten als den loyalen Freund, der ich sein kann. Doch nur wenige wissen, was ich wirklich bin: ein Killer.
Ich töte so gezielt, sauber und schnell, dass nur ich für die Aufgabe infrage komme, die wir uns im Kampf gegen den Abschaum der Welt überlegt haben. Vor mir ist niemand sicher und niemand in diesem Land sollte sich länger sicher fühlen. Auch nicht die kleine Prinzessin, die ich vor dem FBI rette und mit mir nehme ... Besser für sie, wenn sie nie den wahren Grund für mein Handeln erfährt.

SIE Sie nennen mich »Prinzessin«, weil ich Frauen zu Königinnen mache. Ich lebe in einem Palast, in dem Männer glauben, ihr Glück zu finden, und doch nur dafür bezahlen müssen. An mir kommt niemand vorbei. Schon gar nicht lebend, wenn ich es nicht will.
Du bist ein großer Junge und glaubst, dich mit mir anlegen zu können? Dann lass mich kurz mein Krönchen richten: Denn du wirst fallen!

KEIN Märchen. KEIN Prinzessinnenroman. Nur DARK ROMANCE.

 
Autorin: Jane S. Wonda
Verlag: Selfpublishing
Seitenzahl: 297
Erschienen: 26.10.19
Meine Rezension 

Als erstes möchte ich mich bei Jane selbst bedanken, dass ich Teil ihrer Aktion sein durfte und Taken Princess vorab lesen konnte. Was soll ich sagen? Wow! Es war mein erstes Buch von Jane, wird aber ganz sicher nicht das letzte bleiben. Taken Princess gehört zu den beiden Vorgängerreihen Catching Beauty und Hunting Angel. Das heißt Wres (scheinbar Liebling vieler aus den beiden Reihen) bekommt jetzt seine Story. 
Wir gehen also mit ihm auf seine Reihe, Rache zu nehmen. Was heißt Rache? Viel eher kommt er mir vor, als will er einfach Vergeltung für das was ihm angetan wurde bzw. in das, wo er reingeraten ist. 
Taken Princess ist keine gewöhnliche Dark Romance Geschichte, ich hab jetzt schon ein paar gelesen. Die Story ist derber, dunkler und hat ordentlich Thriller Elemente mit drin. Nichts für schwache nerven. Jane hat einen sehr vulgären Schreibstil, der vorallem in den Sexszenen durch kommt. Ich persönlich finde das nicht schlimm, ihr solltet euch aber darüber klar sein, wenn ihr euch das Buch kauft. Ich würde fast sagen, ihr solltet sogar mindestens 16 Jahre alt sein, evtl. sogar besser noch älter, um all das zu verstehen worin es in Taken Princess geht, um die Handlungen von Wres und Saige (der Prinzessin) nachvollziehen zu können. Sie sind beide tief gefallen und haben nichts mehr zu verlieren, weswegen sie auch oft vor nichts zurückschrecken.
Die Prinzessin selbst ist eine taffe Geschäftsfrau und wird in eine viel größere Sache hineingezogen, was ihr zu Anfang gar nicht wirklich bewusst ist.
Während des lesens spielte sich in meinem Kopf ein ganzer Film ab. Was definitiv nicht bei jedem Buch, welches ich lese der Fall ist - aber was natürlich für Janes extrem detailierten und guten Schreibstil spricht. Ich hatte die Kindleausgabe innerhalb von 2 Tagen durch und kann es jetzt kaum erwarten mehr von den beiden zu lesen. Wo wird sie ihr Weg hinführen? Welchen Abgründen müssen sie sich noch stellen? 
Jetzt, nachdem ich Taken Princess gelesen habe, werde ich mir die Vorgänger definitiv auch noch zulegen.
Taken Princess kann aber als eigenständige Geschichte gelesen werden, da ihr die Charaktere aus Catching Beauty und Hunting Angel auch kennen lernt.

Ich empfehle das Buch den leuten, die auf Thriller stehen und auf Dark Romance, wollt ihr eine rosarote Brille und ganz viel tiefe Liebe seid ihr da allerdings wirklich an der falschen Stelle.
Es ist brutal, vulgär und schonungslos!

Ab heute könnt ihr Taken Princess auf Amazon bestellen und wenn ihr das getan habt, checkt unbedingt Janes Instagram ab (@janes_wonda), dort hat sie eine richtig coole Aktion laufen, für alle die sich das Ebook bestellt haben (außgeschlossen Kindle Unlimited - darauf geht sie aber in dem Post noch ein)


*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos von der Autorin zur Verfügung gestellt

Donnerstag, 24. Oktober 2019

GENERATION (WH)Y ... oder wie es ist, ein Millennial zu sein.



Wer hat es in den letzten Jahren nicht schon gehört, die Genration Y bzw. die Millennial Generation - dazu zähle laut Definition auch ich. 
Als so genannter Millennial gilt man, wenn man irgendwann zwischen Mitte der 80er und Ende der 90er geboren wurde? Da definiert sich jeder irgendwie anders. 
Ich wurde 1989 geboren. Ein Jahr in dem sich Deutschland änderte. Was bedeutet, ich bin in einem einzigen Deutschland aufgewachsen, wo man einfach hinfahren konnte, wann und wo man wollte. Ich kenne keinen Krieg. Außer aus dem Fernsehen. Klar, dort sieht man allerhand. Ich habe gesehen, wie die Twin Towers eingestürzt sind und wie die ganze Welt getrauert hat - verstanden hab ich es zwar, aber im ersten Moment dachte ich, es sei irgendein Actionfilm den mein Vater wieder im TV sah.Ich habe auch am eigenen Leib mitbekommen, wie es ist, wenn der eigene Vater in ein fremdes Land musste. Nicht um Krieg zu führen, sondern um im Kosovo Wiederaufbau zu betreiben.
Doch heißt das jetzt, dass ich den Krieg kenne? Mit Sicherheit nicht - der erste große Punkt, der unsere von allen scheinbar verachtete Generation ausmacht - wir sind privilegiert und behütet aufgewachsen. Wir haben alle ein Recht auf schulische Bildung (und haben sie meist nicht ernst genug genommen). Unsere Generation wächst mit einem ganz neuen Medium auf, dem Computer und somit dem Internet, den Handys und nun den Smartphones. Diese genannten Medien eröffnen uns viele neue Möglichkeiten, die unsere Eltern und Großeltern nicht hatten. Doch sie haben auch Schattenseiten. Wir sind allesamt Handysüchtig und sprechen viel zu wenig miteinander. Das zumindest liest man, wenn man sich all die Artikel durchliest, die Menschen Mitte 40 oder 50 in Redaktionen tippen. Können diese Menschen über uns urteilen? 
Ich denke eher nicht. Jede Generation hat ihre Eigenarten. Bei unseren Eltern zum Beispiel, war da wirklich alles besser? Sicherlich auch nicht. Die Generation X, aufgewachsen mit Woodstock und Love & Peace, auch sie haben nicht alles richtig gemacht.
Genau so wie wir nicht alles richtig machen können - dafür sind wir Menschen, wir machen Fehler um hoffentlich etwas daraus zu lernen. 

Vom Leben lernen ...

... können wir nicht, wieder laut der oben genannten Menschen, die eigentlich zu alt sind, um uns zu verstehen. Sie sagen, wir wären Egoistisch und doch sind wir sozialer denn je. Wenn man jetzt einfach mal von unserer Social Media Affinität ausgeht. Jeder hat irgendwo mindestens irgendein Konto, ist irgendwo angemeldet und sozial Aktiv. Doch was auch stimmt ist, keine Generation zuvor, hatte so viele soziale Ängste. Ist es eine Modeerscheining, dass man sich in großen Menschenmengen nicht mehr wohl fühlt, das man ungern Bus und Bahn fährt und am liebsten mit niemandem mehr telefonieren würde? Ich denke eher, es kommt tatsächlich davon, das man wirklich 24/7 am Smartphone hängt. Man hat fast schon verlernt außerhalb des Bildschirmes sozial zu interagieren. Daten ohne nach rechts oder links zu swipen? Unvorstellbar. Wie lernt man heut zu Tage schon jemanden kennen, wenn nicht online? Angesprochen wird man nicht mehr, und wenn dann nur von den so genannten "F***boys". Die gibts aber leider online glaub ich noch viel mehr. Doch warum spricht man den netten Typen am anderen Ende der Bar nicht einfach an, wenn er den Blick schon erwiedert? Ganz einfach aus Angst vor Zurückweisung! Mit dieser kann man online nämlich viel besser umgehen als Face to Face. 

Den Job fürs Leben ...

... gibt es für uns nicht mehr. Wir sind sprunghaft und suchen täglich nach dem perfekten Job. Stressfrei, am besten von zu Hause aus, überdurchschnittlich gut bezahlt, immerhin waren wir alle lange genug in der Schule, haben mit Mühe und Not eine Ausbildung gemacht oder studierten (bzw. viele Millennials scheinen 10 Jahre zu studieren, wenn man den Medien glauben mag). Ist das wirklich so? Achten wir nicht mehr auf die so genannte Work Life Balance? Ich hab es Jahrelang nicht getan, habe Überstunden ohne Ende geschoben, an Wochenenden gearbeitet und immer, wenn es eine Aufgabe gab, für die sich alle andern zu fein waren (oder einfach dumm getan haben) habe ich mich sofort angeboten. Immer auf der Suche nach Annerkennung. Die Balance dabei hatte ich verloren, ich hatte keine Freizeit mehr und vertiefte mich in die Arbeit. Die Generation Y ist die erste Generation mit so vielen Burn Outs. Welches auch nur der Modename für eine Form einer Depression ist. Ich hab es begriffen, habe meinen Job gewechselt und hoffe nun auf das beste. Ob ich mir eine Arbeitsstelle für den Rest meines Lebens wünsche? Tja, warum nicht. Wenn alles gut läuft. Die Kollegen sind wichtig, meiner Meinung nach mit das wichtigste bei der Wahl seines Arbeitsplatzes - zumindest, wenn man im Team arbeitet. Ich bin bodenständig, doch ich kenne genug Menschen in meinem Umfeld, die oft den Job wechseln, unzufrieden sind oder mehrer Studiengänge angefangen und abgebrochen haben. Die Möglichkeiten erticken einen.


Familienplanung der Generation Y

Tja, was soll ich sagen, wer mir auf Instagram folgt weiß, wie ich über das Thema denke. Wir bekommen später Kinder, weil wir uns auch später kennen lernen. Wir wollen unsere Freiheit genießen, Reisen (ob alleine, oder mit Partner), ich habe Freundinnen, die wollen bzw können sich einfach nicht binden, weil sie ihre Freiheit lieben. Dann habe ich aber auch Freundinnen, die binden sich zu früh, fallen damit auf die Schnauze, und stehen dann Alleinerziehend da. Einen bestimmten Stereotyp Familie gibt es nicht mehr. Auch hier sind die Möglichkeiten undenkbar groß. Man kommt gut alleine klar, sei es als Mann oder als Frau. Es gibt "offene Beziehungen", Ehen die gut funktionieren, weil man seinen besten Freund geheiratet hat und vorallem gibt es auch das Recht dem gleiche Geschlecht nun ganz offiziell das Ja Wort zu geben. Was uns das ermöglicht? Ein ganz neues Gefühl von Leben. Ob ich es bedaure meinen Mann erst so spät kennen gelernt zu haben? Erst mit 29 geheiratet zu haben und nun mit 30 noch immer Kinderlos zu sein? Sicherlich nicht ...

... man kann über die Generation (wh)Y sagen was man möchte, wir hinterfragen, wollen Informationen sammeln, Avocado Toast essen und Netflixen, während wir am Handy durch Instagram scrollen und uns die dritte Influencerin ansehen, die für die immer gleichen Masken ihre Seele verkauft. Warum wir das tun? Ganz einfach, weil wir es können. Wir finden uns selbst und immerhin versuchen wir, dass was von der Erde noch da ist, doch noch so gut es geht zu retten.

Dienstag, 22. Oktober 2019

Man Of Medan | Gaming

Heute soll es um ein Playstation 4 Spiel gehen. Mal was ganz anderes? Ja stimmt, aber Gaming gehört auch mit zu den Dingen die mir Spaß machen. Also dachte ich mir, warum nicht.... erzähle ich euch mal warum ich mich so auf Man of Medan gefreut habe und was ich nun letztendlich davon halte.


Spielinformationen  

Entwickler: Supermassive Games
Genre: Horror, Survival (FSK 18)
Mögliche Plattformen:  PlayStation 4, Xbox One, Microsoft Windows
Erschienen : 30.08.19


Meine Review 

Ich wollte schon viel länger etwas zu Man of Medan schreiben, habe es aber immer wieder verdrängt, da ich eigentlich nich viel positives zu sagen habe. Dabei habe ich mich wirklich sehr darauf gefreut, als ich hörte, dass es ein neues Spiel von Supermassive Games gibt, welches in die Richtung von Until Dawn gehen soll (by the way eines meiner liebsten Games).
Aufgebaut ist das erste von sieben Spielen der "The Dark Pictures Anthology" Reihe genau gleich. Man ist wieder mit einer Gruppe Junger Leute unterwegs und spielt abwechselnd einen anderen Charakter. Um diese möglichst lange am Leben zu erhalten muss man auch bei Man of Medan verschiedene Entscheidungen treffen, die dein Spiel beeinflussen.
Man of Medan ist aufgebaut wie ein Horrorfilm, den du selbst steuerst. Ist bei Until Dawn wirklich richtig gut gelungen - bei Man of Medan ist die Story allerdings meiner Meinung nach voller Lücken und nicht mal halb so gut ausgebaut, wie bei seinem Vorgänger.
Das Spiel beginnt einige Jahre vorher, in Kriegszeiten und man begleitet zwei Soldaten beim Landgang auf einer Art Promenade.
Als sie zurück aufs Schiff gehen beginnt der Horrorspaß auch gleich und man steigt voll ins Game ein. 
Nachdem man mit den Soldaten gespielt hat, geht es auf in unsere Zeit. Da kommen dann die 5 jungen Leute zum Einsatz. Typische Charaktere, wie man sie aus US Horrorfilmen kennt. Der sportliche Typ, der "Hofnarr" mit großer Klappe und viel Geld, die taffe Kapitänin, die schöne Freundin vom Athleten und ihren schüchternen und vorsichtigen Bruder.
Alles nichts neues (diese Genretypischen Spieler hatte man aber auch in Until Dawn).
Ich will über die Story gar nicht viel Spoilern. Ihr könnt euch ja sicherlich denken, dass es nicht beim Tauchausflug bleibt, sondern sie (und wie genau sie auf den Dampfer kommen, erinnert mich ganz ganz stark an "Ghost Ship") auf die Medan gelangen müssen.
Beim Gameplay an sich gibt es einiges zu bemängeln. Wirklich viele Bugs, eingefrohrene Bildschirme und ruckelnde Bewegungen erschweren einem so manche Aufgabe und nehmen einfach wirklich viel Spaß an der ganzen Sache. Die Grafik ist ok, ich finde die Charaktere bei Until Dawn besser digitalisiert, denn auch hier hat man echte Schauspieler genommen, zum Teil aus Film und Fernsehen bekannt, aber lange nicht so hochkarätig, wie im Vorgänger.
So lange es auch gedauert hat die Story ins Rollen zu bringen, so schnell ist sie auch wieder vorbei. Das Ende kommt schnell und irgendwie macht es einen nicht glücklich. Ich habe Man of Medan in ca 2-3 Stunden durchgespielt. Allerdings ohne wirklich viel Spaß daran zu haben. 
Positiv fand ich allerdings den Gruselfaktor. Es sind ein paar wirklich gute Jumpscares eingebaut, mit denen man zwar eigentlich rechnet, sich aber trotzdem erschreckt.

Zusätztlich zum Einzelspielermodus (in dem ich gespielt habe), gibt es einen Zweispielermodus (online glaube ich, das heißt ihr spielt zusammen aber verschiedene Charaktere, und beeinflusst so das Spiel eures Mitspielers, der davon wohl nicht so viel mitbekommt fürs erste) und den Movie Night Modus, wo ihr zu fünft spielt und euch jeder einen Charakter aussucht, den ihr dann abwechselnd spielen könnt. 


Empfehlen kann ich das Spiel nur mäßig, ehrlich gesagt Geld ausgeben würde ich dafür kein zweites Mal. Wenn ihr auf Horrorfilme und Games steht, könnt ihr euch Man of Medan auf jeden Fall anschauen, erwartet aber einfach nicht zu viel davon - es kommt keinesfalls an Until Dawn ran.

 

Montag, 21. Oktober 2019

Dann Schlaf Auch Du | Buchrezension


Ich melde mich heute mit einem Buch zurück, welches mich sehr beschäftigt hat. Ich weiß nicht mal genau, in welches Genre ich "Dann schlaf auch du" von Leïla Slimani stecken soll?! Es passt in keine Schublade so richtig und ist vielleicht grade deswegen ein so gutes Buch.


Klappentext

Der Preis des Glücks

Sie wollen das perfekte Paar sein, Kinder und Beruf unter einen Hut bringen, alles irgendwie richtig machen. Und sie finden die ideale Nanny, die ihnen das alles erst möglich macht. Doch wie gut kann man einen fremden Menschen kennen? Und wie sehr kann man ihm vertrauen?

Sie haben Glück gehabt, denken sich Myriam und Paul, als sie Louise einstellen - eine Nanny wie aus dem Bilderbuch, die auf ihre beiden kleinen Kinder aufpasst, in der schönen Pariser Altbauwohnung im 10. Arrondissement. Wie mit unsichtbaren Fäden hält Louise die Familie zusammen, ebenso unbemerkt wie mächtig. In wenigen Wochen schon ist sie unentbehrlich geworden. Myriam und Paul ahnen nichts von den Abgründen und von der Verletzlichkeit der Frau, der sie das Kostbarste anvertrauen, das sie besitzen. Von der tiefen Einsamkeit, in der sich die fünfzigjährige Frau zu verlieren droht. Bis eines Tages die Tragödie über die kleine Familie hereinbricht. Ebenso unaufhaltsam wie schrecklich.
 
Autorin: Leïla Slimani
Verlag: btb Verlag (Taschenbuch)
Seitenzahl: 224 
Erschienen: 21.08.17


Meine Rezension 
 
"Dann schlaf auch du" beginnt direkt mit einem Knall. Schonungslos erzählt Leïla Slimanigleich zu Anfang vom Tode der beiden Kinder um die es im Buch geht. Nach und nach erzählt sie, aus verschiedenen Perspektiven von der Nanny Louise und der Familie, die sie engagiert hat. Slimani hat dabei einen wirklich außergewöhnlichen Schreibstil. Fast schon poetisch bringt sie einem die Protagonisten nahe und manchmal weiß man gar nicht wirklich - ist die Nanny jetzt tatsächlich böse. Mitunter beginnt man sogar sowas wie Mitgefühl für die kleine, zerbrechliche Person zu entwickeln, die mit lauter Zwangsneurosen vom Leben gezeichnet wurde. 
Aber naja ... auch eben nur fast! 
Immer wieder kommen Gesellschaftskritische Themen zum Vorschein. Themen mit denen wir alle zu tun haben. Wie lassen sich Kinder und Job vereinbaren? Kann man als Mutter trotzdem noch erfolgreich sein? Kann man das Leben seiner Kinder in die Hände anderer legen um somit wieder etwas mehr Lebensgefühl als Person zu bekommen?
Die Autorin urteilt aber nicht, sondern gibt ganz subtil viele Denkanstöße, die jeder sicherlich anders interpretiert.
Ich habe das Buch wirklich grade zu verschlungen - mit 224 Seiten ist es auch nicht besonders dick, aber dennoch keine leichte Kost, lasst euch nicht täuschen!
Ich empfehle das Buch jedem, außer ihr gebt eure Kinder vielleicht grade in fremde Hände und könnt somit nur schlecht Abstand von der Geschichte nehmen.



*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Bloggerportal/dem Verlag zur Verfügung gestellt