Samstag, 22. Juni 2019

Depression und Burnout loswerden | Buchrezension

Noch immer fühlt es sich an, als wäre es ein Tabu Thema über Depressionen und Burnout zu sprechen... doch warum? Mir selbst viel es im Januar sehr schwer mir dies einzugestehen. Ich wusste, irgendwas war anders - schon 3 Monate vor der eigentlichen Diagnose wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Es war nichts mehr so wie früher. Ich war nicht mehr so wie früher und dann eines Abends Anfang Januar war der Tag gekommen und etwas brach über mir zusammen, ich war begraben unter einem Scherbenhaufen und wusste - ich brauche Hilfe. Ich hatte unglaublich große Angst um Hilfe zu bitten, es war wohl auch mein Stolz. Ende 20 über eine psychische Erkrankung zu sprechen kam mir einfach falsch vor. Gott sei dank habe ich einen wundervollen Arzt, der mich sofort ernstnahm und alles in die Wege leitete. Ich musste nun einen Kampf gegen mich selbst führen - ohne zu wissen ob ich ihn gewinnen kann oder nicht. Ich musste mir eingestehen, dass es so nicht weiter gehen kann, dass ich etwas ändern muss. Ich suchte die Fehler lange Zeit bei mir selbst, wurde unzufriedener und immer mehr genervt von mir selbst, bis ich erkannt habe wodurch ich krank wurde. Darauf möchte ich jetzt hier öffentlich nicht eingehen - doch es war eine Erschöpfungsdepression, genannt "Burn Out"

 

Ich entdeckte das Buch von Klaus Bernhardt, zuerst dachte ich "kann dir ein Buch helfen?". Aber was solls, schaden konnte es ja auch nicht - und das hat es nicht! Es geht im Buch "Depression und Burnout loswerden" nicht nur um das loswerden an sich, sondern auch um die Entstehung. Helfen Psychopharmaka wirklich? Meiner Meinung nach nicht - ich hab zwei durch. Das eine schenkte mir 15kg mehr auf den Rippen, was den Fortschritt meiner Heilung natürlich meilenweit zurückwarf, denn natürlich geht die Gesundheit vor, aber ein Medikament was dich dick werden lässt kann weder gut für den Körper, noch für die Psyche sein. Das andere machte einfach nichts außer schwindel, also auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei - so beschloss ich, die Tabletten abzusetzen (natürlich nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt - niemals von heute auf morgen einfach weg lassen) und mich mit dem Thema auseinander zu setzen. 
Klaus Bernhardt's Buch hat mir dabei tatsächlich sehr geholfen. Wie? In dem ich verstaden habe, wie die ganze Erkrankung zu stande kommt, welch einen Prozess der Körper durchläuft und in welcher Zeit sich dieser Scherbenhaufen angesammelt hatte. Was dazu führt sich klar zu machen, wie lange es dauern wird, diesen Scherbenhaufen wieder zu beseitigen - ich brauchte 6 Monate, doch dies ist nicht das Ende. Man sollte sich immer und zu jeder Zeit um sich selbst kümmern und auf sich und seinen Körper (sowohl psychisch als auch physisch) aufpassen!
Klaus Bernhardt geht allem auf dem Grund, berichtet Praxisnah und gibt wirklich tolle Tips um zB seine Schlafgewohnheiten zu ändern, sein Handy sinnvoll zu nutzen und spricht auch über das Thema Ernährung im bezug zu depressionen. Sein Schreibstil ist toll zu lesen, leicht zu verstehen und auch trotz ein paar Fachbegriffen, kann man dem ganzen Buch auch als laie leicht folgen. Hinten im Buch gibt es zusätzlich ein ausführliches Quellenverzeichnis, welches auf die ausgeprägte Recherche zu dem Buch hinweist.

Ich kann euch das Buch wirklich nur ans Herz legen - egal ob ihr betroffen seid oder nicht, denn es hilft auch angehöhrigen ihre Familienmitglieder oder Freunde besser zu verstehen und ihnen evtl sogar mit Rat und Tat zur Seite zu stehen!



*das oben genannte Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos vom Verlag/dem Bloggerportal zu Verfügung gestellt

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